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Überblick Ysatinga Dachs-, Adler- und Katzenmond 414 n. P. (Spielzug 36):
 

Allgemein:

Bis auf die Kriege zwischen Kartan und Ygora, sowie zwischen Lyr a Krae und Gra-Tha N’My, herrscht inzwischen fast überall auf Ysatinga mehr oder weniger Frieden. Die Inquisition macht zur Abwechslung einmal auf friedliche Art und Weise von sich reden (siehe unten). Allerdings kocht die Gerüchteküche. Die Beiträge in diesem Boten sind nur die Spitze eines Eisbergs von wahren und falschen Informationen, die von den verschiedensten Personen aus ebenso verschiedenen Gründen verbreitet werden. Botendienste machen gute Gewinne, und einige Reiche beginnen, sich Sorgen zu machen wegen des Goldes, das sie ausgeben müssen, um an lebenswichtige Informationen zu gelangen - oder das, was sie dafür halten.
 

Attentat auf den Inquisitor:

Karo (Freie Handelsstadt): In Karo, der Handelsstadt zwischen Scyrenia und dem Auge der See, traf in diesem Mond mit großem Gefolge Vamos dal Grachez, der Inquisitor höchstpersönlich, mit einem großen Aufgebot an Schiffen aller Größen ein. Da er seine Ankunft weit im voraus angekündigt hatte, hatten sich nicht nur Karos regierender Rat, sondern auch Abgesandte der verschie-densten Reiche am Hafen eingefunden, um den gefürchteten Anführer der „Inquisition“ genannten Organisation einmal in eigener Person zu Gesicht zu be-kommen. Während das legendäre Flaggschiff, dessen Größe in den Geschichten durchaus nicht übertrieben wurde (sagte jemand, der dabei war), mit einer Schutzflotte aus Kriegsschiffen zwei Meilen vor der Stadt vor Anker ging, lief der Inquisitor mit einer weiteren Begleitflotte aus etwa 30 der gewaltigen Inquisitionsschiffe in den Hafen ein. Währenddessen stiegen vom Flaggschiff einige Flugwesen auf und näherten sich der Stadt. Etwas später konnte man sehen, daß es sich um eine Art kleine Drachen handelte, die gepanzerte Reiter trugen. Der Inquisitor, gefolgt von 24 seiner Gardisten, verließ nun seine Flotte. Dicht hinter diesen folgte ein in schwarze Roben gekleideter, großer Mann mit einer gewaltigen Axt und stumpfen blinden Augen, der dennoch ging, als könne er sehen, und an seiner Seite ein Wesen, das man am besten als dreifach-großen Tiger bezeichnet. Während der Inquisitor sich dem Begrüßungskommittee zuwandte, schien der Exorzist - denn das war der Mann mit dem großen Raubtier - mit blinden Augen die versammelte Menge zu mustern. Dabei umspielte ein herablassendes Lächeln seine Lippen. Dann machten sich Gardisten und Führer der Inquisition auf zum Tempel des Gottes Norto.
Als sich zwei Tage später der Inquisitor nach einem Treffen mit dem regierenden Rat wieder verabschieden wollte, geschah das Unglaubliche: Er stand bereits wieder an Bord seines Schiffes und gab den Befehl zum Ablegen, als einer in der Menge vortrat und eine schwere Armbrust hob. Mit den Worten „Nieder mit dem Tyrannen!“ ließ er den Bolzen fliegen. Jeder konnte sehen, wie der Bolzen den Inquisitor traf - und glatt durchdrang, ohne Schaden anzurichten. Sofort waren die Gardisten zur Stelle, drängten die Menge zurück und hatten den Attentäter augenblicklich festgenommen und aufs Schiff geschleppt, wo sich der Inquisitor ihm zuwandte. Mit leiser Stimme fragte er: „Woher kommt Ihr? Wer hat Euch beauftragt?“
„Niemals werde ich Euch das verraten!“, knirschte der Attentäter und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff der Gardisten zu befreien.
„Ihr solltet lieber die Wahrheit sagen“, sagte da der Exorzist, der unmerklich herangetreten war. „Es könnte sonst unangenehm werden für Euch - sehr, sehr unangenehm.“ Es war das erste Mal, daß er sprach. Seine Stimme klang betrügerisch sanft. Ohne daß man irgendetwas anderes hätte sehen können, schrie der Attentäter plötzlich auf und begann sich auf dem Boden zu winden. „Noch einmal,“ sagte der Inquisitor, „Woher kommt Ihr?“
„Wir werden Euch vernichten! Gra-Tha N’My ist stärker!“, rief der schmerzgepeinigte Mann mit letzter Kraft, bevor er bewußtlos zu Boden sank.
„Danke“, sagte der Inquisitor, und es war unklar, an wen das Wort gerichtet war. „Schafft ihn fort...“
 

Vermutliche Spione gefangen:

Karo (Freie Handelsstadt): Kurz nach der Ankunft des Inquisitors in Karo schritten einige Gardisten, begleitet von dem unheimlichen „Exorzisten“, durch die Straßen der Stadt. Von Zeit zu Zeit wirkte der Exorzist etwas abwesend, richtete aber seine blinden Augen hierhin und dorthin, und zeigte schließlich in eine Richtung und endlich auf ein Haus. Die Gardisten drangen in das Haus ein und verhafteten einen Mann und eine Frau.
„Das sind sie - die Spione aus Gra-Tha N’My“ sagte der Exorzist, und ein dämonisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sie werden natürlich nichts zugeben. Wir werden sie - nachsichtig wie wir sind - der Stadtwache Karos übergeben, anstatt sie selbst zu verhören. Sonst muß ich mir wieder von einigen Ignoranten anhören, meine Methoden seien zu drastisch. Führt sie ab.“
Dasselbe geschah noch an einem anderen Ort, nur, daß es hier ein einzelner Spion aus Ygora sein sollte, der verhaftet wurde.
Die Gefangenen wurden erst einmal festgehalten. Der regierende Rat scheint unentschlossen, wahrscheinlich nicht zuletzt, weil er unsicher ist, wie die Äußerungen des Exorzisten aufzunehmen sind - denn schlüssige Beweise wurden nicht gefunden, außer, daß bei einem der „Spione aus Gra-Tha N’My“  eine Phiole mit einer giftigen Substanz gefunden wurde, die bisher nicht näher bestimmt werden konnte. Da der Mann sich als Händler ausgab, ist das allein natürlich verdächtig, vor allem, da viele vermuten, daß in Gra-Tha N’My viel mit Giften umgegangen wird. Dennoch bleibt ein leiser Zweifel...
 

Inish Tirunedh beschließt Anschluß an Rhyandi

Iltirniy (IT): Nach zweimonatigen Verhandlungen zwischen Taana-Morigel und Shinaya von Arganthur ist der Anschluß von Inish Tirunedh an Rhyandi nunmehr perfekt. Als Motiv für den Anschluß gab die Waldhüterin an, daß sie mit ihrem kleinen Land niemals eine ausreichend große Armee unterhalten könne, um Inish Tirunedh angemessen zu verteidigen. Da Rhyandi versprochen habe, Inish Tirunedh wie in vergangenen Zeiten als Teil des Reiches zu behandeln und nicht als entlegene Provinz, und die Insel mit der Magie der Elrhadainn zu schützen, sei der Anschluß das Beste für die kriegsmüden und sowieso wenig kämpferischen Tirion gewesen. Es heißt, daß die Waldhüterin im nächsten Jahr zur Elrhadyni initiiert werden soll, um dann dem Kreis der Wächter beizutreten, die die rhyandischen Städte vor Angriffen schützen.
 

Rhyandi macht Ernst mit der Abrüstung

Lirynelrhad (RH): Was viele nicht glauben wollten, wird Wirklichkeit. Seit dem Ende des letzten Monds befinden sich im gesamten Reichsgebiet Rhyandis auf dem Auge der See und auf Inish Tirunedh nur noch etwa zweitausend Krieger, die, so sagte man im Hohen Rat, der Erkundung innerhalb des Reichs und dem Schutz der Städte dienen. In den Städten hat der Kreis der Wächter seinen Dienst angetreten, der die magischen Verteidigungseinrichtungen bedienen soll, die in den letzen vier Monden in allen Grenzstädten Rhyandis eingerichtet worden waren. Große Heere, sagte Wolf von Arkydor, der Berater für militärische Angelegenheiten, würden ab sofort nur noch benötigt, um die Siedler zu schützen, die in die Eisländer auswanderten, und das nur so lange, bis die neugebaute Stadt in diesem Gebiet einen Wächter bekommen habe.
 

Lyr a Krae stellt ein Ultimatum

Zwillingsstädte (Freie Handelsstädte): Einen Mond nach der Ankunft seines Expeditionsheers bei den Zwillingsstädten stellte Lyr a Krae dessen Herr-schern ein Ultimatum. Näheres wollten die Händler nicht bekanntgeben, aber es heißt, daß er eine jährliche Tributzahlung fordert. Anderenfalls würden seine untoten Heere demnächst auf einen Besuch vorbeikommen. Das sagte je-denfalls der Anführer der Eisbarbaren im Dienst des Herrn des ewigen Eises, bei seinem kurzen Besuch in der Stadt. Glücklicherweise, meinte ein Händler, handle es sich wenigstens um Lebende - an denen könnte man noch etwas verdienen. Es ist noch unklar, wie sich die Städte entscheiden werden. Als Alternative zur Tributzahlung steht ein Hilferuf an Rhyandi, dessen Heere im letzten Mond nicht unweit der Städte gesehen wurden.
 

Kartan überfällt Flotte aus Thar Scandi

Port Maer (TS): Nach Berichten der Flottenführung in Thar Scandi hat im letzten Mond eine große kartanische Flotte eine Flotte Thar Scandis nahe einer bewaldeten Insel im Schimmernden Meer überfallen und zur Hälfte vernichtet. Der Angriff sei völlig überraschend gekommen und sein Motiv sei völlig unklar, hieß es. Kartan könne doch wohl nicht glauben, gegen Ygora und Thar Scandi gleichzeitig kämpfen zu können - aber von den Schergen der Finsternis habe man ja wohl nichts anderes erwarten können. Aus Kartan kamen diesbezüglich noch keine Stellungnahmen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
 

Abzug aus Titanik:

Dakpoort(TK): Nachdem ganz offiziell der Frieden verkündet ist und im letzten Mond bereits die Heere Chi Tai Pehs bis auf ein Erkundungsheer aus Titaniks Reichsgebiet abzogen, machte sich nun Ygoras Expeditionsheer auf den Heimweg. So interpretieren Beobachter jedenfalls die plötzliche Richtungsänderung in Richtung Ygora und das Aufhören der Plünderungen. So sind jetzt zum ersten Mal seit sehr langer Zeit auf Scyrenia in der nächsten Zeit keinerlei Kampfhandlungen zu erwarten - es sei denn, daß die Mörderbienen den Weg nach Ygora schneller finden als gedacht.
 

Ygoras Neue Länder fast erobert

Neue Länder (YG/KA): Mit der Vertreibung zweier Reiterheere Ygoras von der Insel, die in Ygora die Neuen Länder genannt wird, verliert Ygora seine dortige militärische Präsenz fast vollständig. Noch unangenehmer wird die Lage dadurch, daß Kartan inwischen eine Burg dort besitzt, während es Ygora bisher nicht geschafft hat, einen Ort zu befestigen. Dafür ging es alles wohl auch zu schnell. Zur Zeit bemüht man sich, von den Festungen auf den benachbarten Inseln Verstärkung zu schicken, doch machen umherstreifende kartanische Flotten, mit zehntausenden von Mörderbienen besetzt, das ganze zu einem äußerst unsicheren Unternehmen. Allerdings ist Ygora dafür bekannt, daß man dort auf ungewöhnliche Ideen kommt, und überdies eines der größten Reiche Ysatingas. Man darf gespannt sein, wie sich die Lage dort weiterent-wickelt, vor allem angesichts Kartans erklärter Absicht, demnächst auf Scyrenia zu landen.

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