StreiflichterIV-3
Startseite
Begrüssung
News - Neues
Die Welt
Kontinente
Spielregeln
Bibliothek
Interaktiv

Streiflichter IV - In Caldun 3

Am naechsten Morgen war das Wetter tatsaechlich besser geworden. Der Regen hatte aufgehoert und zwischen den grossen, grauweissen Wolken schienen immer oefter die Strahlen Aros hindurch. Bereits in den fruehen Morgenstunden waren die Vorbereitungen fuer die grosse Parade, von der Anian Turcas am Vorabend gesprochen hatte, begonnen worden. Die Krieger der Reichsheere Antharlans, in zwei Feldlagern ausserhalb der Stadt untergebracht, hatten sich vorbereitet. Sie hatten ihre beste Kleidung angelegt, Ruestungen und Waffen waren poliert worden, so das sie feurige Blitze verspruehten wann immer sie von Sonnenstrahlen getroffen wurden.

Anian Turcas, der Vizekoenig, hatte den Heermeistern, Hundertschaftsfuehrern und Unterfuehrern letzte Anweisungen erteilt. Dann hatte er sich noch mit Dramarn von Antjal, dem Strategos von Antalien, Boashilber von Senja, dem Kronfeldherrn Antharlans, sowie einigen weiteren Heermeistern, zurueckgezogen. Heftige Worte waren zu hoeren gewesen, doch verstanden hatte keiner etwas. Als sie zurueckkamen schien es, als haette Anian keinen allzu heftigen Widerstand ueberwinden muessen und eine grimmige Art von Befriedigung ging vom ihm aus.

Der Zug der Heere Antharlans, immerhin gut 35 000 Derchonten, sollte durch das Antalische Tor fuehren, die ehemalige Prachtstrasse, die Antalische genannt, entlang, ueber die Chemnos-Bruecke. Dann sollte der Zug nach links schwenken, zum Kriegshafen hinunter. Dort, auf einer kleinen, nur zwei Stufen hohen, Empore sollte der Kaiser und Koenig Bofri den Vorbeimarsch seiner Truppen entgegennehmen. Umgeben von seinen Leibwachen und seinem Gefolge. Lange war ueberlegt worden, ob man der gequaelten Stadt damit einen Dienst erweisen wuerde. Doch schliesslich war man uebereingekommen, ein Zeichen der Staerke setzen zu wollen. Zudem waren die Bewohner Calduns dankbar fuer jede Ablenkung aus ihrer traurigen Lage. An der Antalischen Strasse und am Kriegshafen, vor allem dort, hatten sich dann auch ueber 6 000 Stadtbewohner eingefunden. Dazu Krieger und andere Personen aus Karalo-Floran und Bagunda die mit Bofri oder auf sein Geheiss vor Caldun erschienen waren. Der Kriegshafen war sowohl weitraeumig alsauch an allen wichtigen Punkten von Bofris Leibwaechtern besetzt und abgeschirmt worden.

 Andere standen in der Naehe der Empore bereit, manche mit grossen Schilden, zu oft war in den letzten Wochen versucht worden, den Kaiser zu ermorden. Die besten seiner Maenner und Magier standen in seiner unmittelbaren Naehe, unter sein Gefolge gemischt.

Der Zug war um die zehnte Stunde aufgebrochen. Gegen Mittag erreichte die Spitze den Hafen. Zuvorderst ritten jeweils drei Muschelhornblaeser und drei Trommler hintereinander, den Zuschauern den Beginn des Zuges mit lauten Toenen anzukuendigen. Danach folgten im lockeren Marschtritt zwei Tausendschaften leichtes Fussvolk, die Leichtbewaffneten, die in der Schlacht im Vortreffen standen. Hier sah man die farbenpraechtigen Trachten der Bogenschuetzen und der Schleuderer von den Inseln, die Boashilber nach Antalien gefuehrt hatte. Dazu treffsichere Speerwerfer aus Rhespukoe, leicht gewappnet, und ebensolche Bogenschuetzen aus Nova Helion. Diesen schlossen sich zwei weitere, berittene, Muschelhornblaeser an. Sie kuendeten Anian Turcas mitsamt seinem Gefolge, auf edlen antalischen Pferden, an.

Der Vizekoenig trug einen geschwaerzten Harnisch und einen gleichartigen Helm, ohne Visier, mit rotem, wallendem Helmbusch. Um die Hueften hatte er eine rotleuchtende Schaerpe ueber den Waffengurt angelegt. Die halblange, antalische Reiterhose war ebenfalls schwarz gefaerbt, die aus weichem Brontoleder gefertigten, wadenhohen, Stiefel dagegen, waren mit der Purpurfarbe der Korallen von Senja behandelt worden.

Umgeben war Anian von seinen amzonischen Leibwaechterinnen. Auch sie in schwarz und rot gekleidet, darin dem Vizekoenig aehnlich, doch mit dem silbernen Falken auf der Brust der schwarzen Tunika, die sie ueber dem Kettenhemd trugen. Angestaunt vor allem wegen der ungewoehnlichen, gruenen, Hautfarbe, die die Antalier noch kaum zuvor gesehen hatten. Nach ihnen folgten der Strategos von Antalien, der Kronfeldherr, der Kronadmiral und all die anwesenden Heermeister, dazu auch die Flaggen, Banner und Standarten Antharlans. Die Maenner trugen ebenfalls ihre besten Ruestungen und Kleider, wenn auch mancherlei Spuren, hier ein schlecht vernaehter Schwerthieb, dort ein dunkler Fleck, auf den ueberstandenen Feldzug und die Schlachten hinweisen mochte...

*

 

[Startseite] [Begrüssung] [News - Neues] [Die Welt] [Kontinente] [Spielregeln] [Bibliothek] [Interaktiv]