Subarashi - Das Reich der Mörderwabe
Subarashi - HER: Hochlord ZARDOS; HST: Z'ar; Info: Der innerkulturelle Name des Reiches des Hochlords der Finsternis, der Mörderwabe. Details ausführlich in MBM13.
Ein Reich wie Subarashi, bzw. für unsere ausländischen Leser, ist schwer zu beschreiben, zu konfus erscheint vielen die Denkweise dieses Volkes, aus diesem Grunde hier einige kurze
Stichworte, die zwar nur die Oberfläche ankratzen, aber ein wenig Einblick in die Denkweise dieses Volkes aufzeigen.
Hier finden sich:
Erstmal...
Um das Handeln der Subarashi zu verstehen, ihr Umgang untereinander, ihr Lebensstil, ihr Verhalten muß
man sich nochmals ins Gedächtniss rufen, dass Subarashi in der Vergangenheit und in weiten Bereichen auch in der Gegenwart, gekennzeichnet ist durch Rohstoffmangel, Enge und dem Kampf ums Überleben
gekennzeichnet ist. Marodierende Monsterhorden haben sich genauso ins Volksgedächtniss gegraben wie Hungersnöte und Überbevölkerung in den wenigen bewohnbahren Landstrichen ihres gigantischen, von
Bergen und Vulkanen umgebenen Kessels. Das sollte man vorrausschicken, um den Rest zu verstehen.
Die Familie
In der Vergangenheit galt nur eine Familie, die mindestens 4 Generationen umfaßte als vollständig. Während
der Großvater den Garten und die Enkel hütete waren 3 Generationen von Frauen mit dem Haushalt beschäftigt oder ergingen sich in Müßiggang - wenn sie reich genug für Sklaven oder mächtig genug für
Untergebene waren - während die Männer sich im Kriegshandwerk übten, Jagden oder philosophierten. Aber diese Zeiten waren schon lange vor Allumeddon vorbei, als immer mehr und mehr auf den kleinen
Landstrichen ernährt werden mußten, verschärft durch den Umbruch zu diesem Ereigniss zerbrach etwa 150 Jahre später dieses Bild der Familie endgültig zu Pondaron. Immer mehr wurde die Aufgabe der Familie
durch die eigene Kaste übernommen. Hier waren die Freunde, mit den anderen Kastenmitgliedern wuchs man auf, unternahm in seiner Freizeit aktivitäten gemeinsam und von diesen wurde man auch beerdigt. Heute
ist es zwar so, dass jeder Subarashi seine Eltern ehrt und auch regelmäßig besucht, aber einen Familienverbund gibt es nicht mehr. Wenn sich ein Subarashi zwischen seiner Kaste und seinen Eltern
entscheiden müßte, würde er erstere wählen.
Besitz & Geld
Zwar gibt es auch reiche, mächtige oder hoch angesehene Subarashi, die Land und Häuser besitzen und fast
jeder Subarashi hat ein Dokument dass ihm zum Besitzer über irgendein Stück Land macht, das aber oftmals nichts abwirft. Und so besitzt das Groß der Bevölkerung nicht sehr viel mehr, als das, was sie mit sich
herumtragen. Obwohl jeder die Chance hat, durch persönlich Einsatz zu Erfolg und Reichtum zu kommen ist der Besitz des einzelnen doch eher gering, obwohl dies nicht als Verlust angesehen wird, denn materieller
Erfolg ist nicht das Maß, an dem man in Subarashi gemessen wird, es gilt vielmehr der persönliche Lebensweg, ein Subarashi wird an seinen Taten gemessen, die ihm Ehre und Macht einbringen. So gibt es
durchaus beispielsweise einige Lehrmeister der Kampfkunst, die zwar bettelarm sind (an Geld und Gütern), sich aber aufgrund ihrer Taten und Fähigkeiten keinerlei Gedanken darüber machen müssen, wovon sie leben.
Benötigen sie beispielsweise eine neue Waffe, so wird sich jeder Waffenschmied freuen, ihnen eine solche nach ihren Wünschen anzufertigen, denn er kann durch das Wissen dieses Lehrmeisters seine Fähigkeiten
verbessern - ein angenehmer Nebeneffekt ist denn auch, dass es sein Ansehen steigert, dass dieser Lehrmeister eine seiner Waffen benutzt - Geld, das es zwar auch gibt, spielt also eine eher untergeordnete
Rolle - man benötigt es, um den Wert einer Ware oder einer Dienstleistung zu messen - nicht den Wert eines Wesens oder des Erfolges.
Goldstücke im herkömmlicnen Sinne gibt es denn eigentlich schon gar nicht, auch wenn sie in einigen Bereichen des Reiches sicherlich noch vorkommen., meist wird wirklich ein “Sinnwert” verschoben, der aber
durchaus der Bezahlung in Goldmünzen gleichkommt.
Der Wert einer Ware oder “Wieviel kostet der Preis”
Viele Händler, die versucht haben, ihr Salär in Subarashi zu verdienen, sind an der komplizierten Art gescheitert, in der die Subarashi einen Preis festlegen.
Auch hier ist es einmal mehr notwendig, auf den Mangel und die Überbevölkerung in Subarashi hinzuweisen, der in den vergangenen Jarhunderten herrschte und stellenweise auch heute noch herrscht. Denn in Subarashi
wird er Preis einer Ware oder einer Dienstleistung durch etwas festgelegt, was man am ehesten als “Energiewert” bezeichnen kann. Dieswer wert berücksichtigt nicht nur, welcher Aufwand betrieben wurde,
eine ware herzustellen, sondern auch, wofür diese Ware verwendet wird und welchen Aufwand es bereitet, diese wieder zu entsorgen, welche Folgen die Nutzung der Ware oder Dienstleistung hat, sowie welche
“Energierückgewinnung” die eigentliche Nutzung der Ware oder Dienstleistung mit sich bringt.
Einige Beispiele. “Nehmen wir an, sie wollen einen Bogen feinstes Papier kaufen. Das Haar muß zuvor nicht nur über mehrere
Jahre gepflegt werden (Öl - Pressung und Verschmutzung der Umwelt, vorher die Züchtung des Strauches, Wasserverbrauch und Verschmützung ect. ) bevor es geschnitten wird (Messerschärfung (Erzabschöpfung,
Schmieden ect., schneiden selbst, Personenvorbereitung ect.) und die Aufbereitung beginnen kann. Bei der Herstellung fallen dann Wasserverbrauch und Verschmutzung, wie lange verdunstetes Wasser braucht um in
den Kreislauf zurückzukehren wird überschlagen, die Trockenzeit wird berücksichtigt ect. Kommt man dann endlich dazu, das Papier zu kaufen, hängt der Preis davon ab, wofür der Bogen Papier verwendet wird. Als
Flugblatt (kurze Verwendung) ist es wesentlich teurer, als für den Hausbau (10 Jahre Verwendungsdauer) - obwohl es sich um denselben Bogen Papier handelt. Nun fließt in den Preis auch noch der Aufwand ein, der
nötig ist, um diesen Bogen Papier nach seiner Verwendung wieder zu entsorgen, was in diesem Falle bedeutet, es einfach verrotten zu lassen. d.H. der Energieverbrauch, der durch die Boden- und Wasserbelastung bzw.
durch Arbeitsstunden entsteht ist relativ gering, was den Bogen Papier recht preiswert macht - ganz im Gegensatz z.B. zu einem Kleidungsstück, das normalerweise wieder eingeschmolzen wird, was seine
“Energiebilanz” doch etwas ins ungleichgewicht bringt. Aber wir sind ja nochnicht fertig. Nehmen wir nun diesen Bogen Papier als Flugblatt, so bringt seine eigentliche Nutzung (das Lesen) keinerlei Energie, ganz im
Gegenteil, der Leser verschwendet wertvolle Zeit, die er anderweitig verwenden könnte. Ganz im Gegensatz dazu das Kleidungsstück. Es schütz im allgemeinen vor Kälte und Wind, man benötigt also weniger Heizstoff
und kann besser Arbeiten auch bei schlechtem Wetter - beides verbessert die Energiebilanz des Kleidungsstücks erehblich und macht es preiswerter.
Oder Essen. Die Herstellung von Getreide ist im Energieverhältniss recht preiswert, da dem Boden zwar Nährstoffe entzogen werden, es wird Wasser verbraucht ect, aber dieser Verbrauch kann größtenteil wieder
zugeführt werden. Die eines Schweines, welches im Verhältniss zur späteren Energiegewinnung beim Verzehr etwa die 30fache Menge des Getreides verputzt, sieht da schon schlechter aus, obwohl das Schwein, durch
die Rückgewinnung der Energie mittels Dung,, Haut und Knochen ein wenig in seiner Energiebilanz wieder wettmachen kann, denn dem Boden werden wieder Nährstoffe zugeführt, wenn man den Dung auf die Felder
bringt, oder aber man verfeuert ihn, auch das verbessert die Energiebilanz. In beiden Fällen sind Nahrungsmittel im allgemeinen recht preiswert, weil ihre spätere Entsorgung auf alle
Fälle an anderer Stelle die Bilanz verbessert. Dasselbe Schwein in der Lederproduktion wird unebzahlbar, wenn man nicht das Fleisch essen würde.
Letztendlich ist das, was man bezahlt die Gesamtsumme aus Erstellungsenergie und Verwertungsenergie sowie der Entsorgungsenergie. Allerdings muß man diesen Preis als lange Reihe sehen, denn die
Preisfestlegung geht teilweise über dutzende Schritte hinweg - und ein guter Händler kommt dabei “von hölzgen aufs Stöckchen”, wie man in Teilen Dharghonds sagt. Ein Subarashi kann diese Zusammenhänge in
Bruchteilen überschlagen und aneinanderreihen, andere Bürger haben offensichtlich schon Schwierigkeiten, das System überhaupt zu verstehen. All dies führt dazu, das Waren, die zwar in der Herstellung preiswert,
nach Gebrauch aber fast nicht mehr loszuwerden sind extrem Teuer werden. So erklährt sich auch, warum Dienstleistungen im Reich so extrem preiswert sind, während stellenweise Produkte, die man in anderen
Reichen geradezu nachgeworfen bekommt, in Subarashi exorbitante Preise erreichen. Ein Schwert beispielsweise, in Darghond Alltagsgut ist in Subarashi für den normalen Bürger unbezahlbar, da sein
Energieaufkommen im Verhältniss zu seinem Energienutzen jenseits von gut und böse liegen. Diese Beispiele verdeutlichen das komplexe Wirtschaftsdenken der Subarashi nur sehr unvollkommen, aber
sie zeigen die gröbsten Grundzüge auf.
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