Die Elfen von T A R O N D O N U M N
Die Bewohner von Taron don Umn, das auch das "Tal des Lebens" genannt wird, sind zum allergrößten Teil Elfen. Das Tal hat einen Hohen Rat, der aus anerkannten Elfen besteht.
Dieser Rat beschließt eigentlich nicht, sondern vereint das Reich und bringt die unterschiedlichen Meinungen seiner Bewohner auf einen Nenner. Jede Ansiedlung im Tal verkörpert einen eigenen Staat, der nur die
allgemeinen Regeln zwischen den Ansiedlungen einhält.
Elfen und Nichtelfen
In jedem Monat gibt es in jeder Ansiedlung ein offenes Fest, am Tage vor und während der Nacht des Vollmonds. An diesen Festen werden alle anderen Humanoiden Lebewesen, die daran
teilnehmen wollen, freundlichst ausgeladen. Es hat sich im Laufe der Zeit eingebürgert, den Nichtelfen an anderen Tagen frohgesonnen und vergnügt zu begegnen (indem man sich etwa über die Zwerge lustig macht), auch
wenn nur wenige beliebt unter ihnen sind. Kein Elf aber würde freiwillig unter einem anderen arbeiten, weswegen es Gastarbeiter im Tal des Lebens gibt. Diese Leute sind Menschen und eine Abart davon sind die Zwerge.
Die Zwerge sind angesehene Leute, weil sie die Kunst des Schmiedens und des Bergbaus beherrschen. Dieses Volk lebt in Siedlungen in den Bergen und zeigt sich selten in den paradiesähnlichen Gärten des Tals. Die
Menschen leben nur ganz selten außerhalb der Städte und werden vom Rat der Zentralfestung geführt. Sie haben ihre eigenen Gesetze und Maßstäbe und haben sich seit längerem in dieses seltsame Verhältnis zu den
anderen Talbewohnern eingelebt. Unter 100 Einwohnern waren noch vor wenigen Jahren etwa achtzig Elfen, fünfzehn Menschen und vier Zwerge, sowie ein Berufener. Seither aber gab es Streit unter den einzelnen
Völkern und der Hohe Rat beschloß, vor allem auf den Wunsch der Hochelfen aus dem Hause des Lordanon, die Siedlungen zu trennen. Die Zwerge - die sich auch hier nicht besonders mit den Elfen verstehen, auch wenn es
im Tal keine kämpferischen Auseinandersetzungen gibt - erhielten einen Platz in den Bergen am Bathron-Rand des Tales zugewiesen, wo sie sich mit großzügi- ger finanzieller Unterstützung seitens des Hohen Rates eine
Unterirdische Stadt namens Rockander bauen durften. Die Menschen aber wurden im Rahmen der Eroberungen im ehemals bakanasanischen Umntor (im Machairas von Taron don Umn) aus dem Tal ausgesiedelt.
Die Religionen...
...der verschiedenen Völker: Chnum ist der Hauptgott der Menschen und Elfen. Zwerge verehren neben Pura Dondra, den Gott der Schmiede, erkennen aber Chnum als Göttervater an und verehren
ihn als solchen. Es gibt keine Tempel für Pura oder Dondra auf der ebenen Erde des Tals, sie wurden alle in die Berge gebaut.
Die Waren...
...der Zwerge, also alle Erze, die sie im Tal und den umgebenden Bergen fördern, sowie ihre Schmiedearbeiten, sind den Händlern der Elfen vorbehalten, werden also nur von diesen im Tal
oder nach außerhalb, etwa nach Umntor, verkauft.
Die Legende vom Orakel des Tals - oder - Das Auge des Lebens
Vor langer Zeit entdeckten einige Familien der Elfen auf ihrem langen Weg von der Hochordensburg der Hochelfen zu ihrem vorgegebenen Ziel, das ihnen eine Weissagung gewiesen hatte,
während sie glaubten eine Abkürzung zu nehmen, das Tal des Lebens. Sie fanden dieses Tal so bezaubernd und schön, daß sie dort bleiben wollten. Nach langen Beratungen kamen sie überein, im Machairas-Gebiet des Tals
ihre erste Siedlung zu bauen. Schon bald hatten sie sich an die andersartige Umgebung gewöhnt, fasziniert davon, daß hier in diesem Land die Wesen lebten, die zu Beginn des Dunklen Zeitalters von Volensor und
Quellstenn ausgewandert waren, etwa die Einhörner, Drachen ohne Flügel und viele Wesen mehr, von denen später zu Pondaron viele dazugekommen sind, die der Lichtbote so erhalten wollte.
Nach einem Zyklus von zwölf Monden bekamen die Elfen aus dem Hause DeDanann Besuch von einem sehr merkwürdigen Gast, den sie noch nie gesehen hatten. Dieser bat um eine Übernachtung, die
ihm gerne bewilligt wurde. Sein Reittier, mit dem er bei der Elfensiedlung angekommen war, war ein
kleiner Drache, eine Flugechse, die sofort davonflog als er abgestiegen war. Nach der Begrüßung und dem Gastmahl, das man ihm bereitete, begann der Fremde, eine Geschichte zu erzählen, der jeder zuhörte.
Darin berichtete er von einem Himmelsstein, der vor langer Zeit im Tal des Lebens niedergegangen sei, und den einige auserwählte besichtigt und untersucht hätten. Das Auge des Lebens, so
hieß dieser Stein, beeinflußte die Weisen und die Neugierigen, die ihn besuchten sowie die, die sich in seiner Nähe niederließen, weil sie sich von seiner Ausstrahlung angezogen fühlten. Aus ihnen wurden die
Gleiter, die Beeinflusser, die Barden, die Beschwörer und die Urtierreiter - die Gruppen der Besonderen unter den Elfen.
Gleiter sind Elfen, die die hohe Kunst des Fliegens und des Schwebens bis fast zur Vollendung beherrschen. Sie können sich eine Stunde in der Luft aufhalten, danach sind sie erschöpft und
müssen sich mindestens drei Stunden auf festem Boden aufhalten, wozu auch die Decks von Schiffen gehören können. Sie besitzen zwei bodenlange Flügel, die für Nichtelfen nicht sichtbar sind, und die aus ihren
Schulterblättern nach hinten wachsen. Unter den meisten Elfen haben sie ein noch höheres Ansehen als der Rat der Elfen, dessen Mitglieder sonst am angesehensten sind. Die Gleiter werden auch "Boten der
Sonne" genannt.
Beeinflusser sind ausgebildete Sänger, Barden genannt. Sie werden in der Schule der Barden von Leschij Ralima Merlek ausgebildet, und in der Zeit, wo diese anwesend sind, besonders von
Floris Gar-Selfor und seiner Frau Marla Gar-Selfor geschult. Diese drei sind die Großmeister der Barden, auf ihre Stimmen hören große Teile des Elfenvolkes. Die gewöhnlichen Barden beherrschen nach der Ausbildung
ihrer Stimmen die Fähigkeit, einen in Sicht- und Hörweite befindlichen Humanoiden durch bestimmte Melodien, Lieder, Töne oder durch manche Blicke zu beeinflußen in seiner Stimmung oder sogar ihn zu kontrollieren.
Desweiteren werden sie darin unterwiesen, sich unauffällig zu verhalten und auch unter Menschen nicht aufzufallen, wenn sie dies nicht wollen. Auch erlernen sie die Fähigkeit, Lebewesen und ihr unmittelbar zu
erwartendes Verhalten einzuschätzen. Die Ausbildung eines Barden kostet etwa 100 Goldstücke, die vom Volk aus der Staatskasse aufgebracht werden, während der Rest der Ausbildung von seiner Familie oder Sippe bezahlt
werden muß. Die normale Grundaus- bildung dauert für einen Barden etwa ein halbes Jahr, wobei alle Barden bemüht sind, sich ständig zu verbessern und an weiteren Kursen teilzunehmen und von den Großmeistern immer
mehr zu lernen. Alle Barden sind aufgerufen, sofern es ihnen irgendwie möglich ist, am Fest in der Siebentagsperiode vom 10. bis 17.Tewet zu Ehren von Chnum teilzunehmen.
Die Urtierreiter teilen sich in zwei Gruppen: Die Säbelzahn- wächter und die Einhornreiterinnen. Die Säbelzahnwächter sind eine Gruppe der Urtierreiter, die eine lange
Einzelkämpferausbildung hinter sich haben und in dieser Zeit einen Säbelzahntiger von der Mutter weg aufgezogen haben. Sie beherrschen ihr Tier perfekt und die Säbelzahntiger gehorchen auf jedes Zeichen ihrer Herren
- eigentlich Partner, denn über die Jahre hinweg hat sich eine tiefe Verbindung zwischen Tier und Elf gebildet. Die Krallen der Tiger werden regelmäßig mit einem tödlichen Gift bestrichen, weshalb die Tiger durch
durch langsame Gewöhnung in kleinen Dosen gegen den Kontaktgift-Anteil darin immun geworden sind. Die Säbelzahntiger sind fast so groß wie Pferde, oft auch länger als diese, weshalb sich die Elfenpartner daran
gewöhnt haben, auf ihnen zu reiten. Die Tiger sind zwar nicht so ausdauernd wie Pferde, übertreffen sie in ihrer Streckenleistung über kurze Strecken jedoch um einiges. Im Flachland von Tiefland und Steppe erreicht
ein Säbelzahnwächter beinahe die Kampfkraft eines Adepten auf seiner Flugechse. Die Geschwindigkeit von Heeren aus Säbelzahnwächtern ist etwa der von Reiterheeren vergleich- bar. Die Tiere können sehr gut klettern
und schwimmen. Gemeinsam mit den Tigern bilden die Säbelzahnwächter eine ganz besondere Einheit, so daß sie im Dschungel und auch in vielen Flachlandgegenden fast unsichtbar sind.
Die Einhornreiterinnen sind Priesterinnen des Chnum, die allesamt Elfenjungfrauen von weit übermenschlicher Schönheit sind. Sie erhalten ihre Ausbildung in einem Hohepriestertempel Chnums
und sind nur im Flußtal um die Ophis-Stadt Sakilia zuhause. Sie werden besonders dafür ausgebildet, das Böse zu bekämpfen und sind nach Abschluß ihrer Ausbildung in der Lage, das Böse geradezu zu spüren,
beziehungsweise als dunkle Aura um ein Wesen zu sehen. Einhörner sind auch im Tal des Lebens selten, deshalb müssen die Einhornreiterinnen es in einem besonderen Zeremoniell rufen. Dies Zeremoniell braucht einen
Monat der inneren Vorbereitung und dauert dann einen ganzen Tag. In dieser Zeit beginnt die Freundschaft mit dem Einhorn, eine ganz tiefe und besondere Beziehung, die soweit geht, daß eine Einhornreiterin den Tod
sucht, wenn ihr Einhorn getötet wird, und daß das Einhorn am Grab oder über der Leiche seiner Reiterin Totenwache hält, bis es selbst vor Schwäche ausgezehrt und aus Kummer leidend sein Leben über der Reiterin läßt,
über den Tod hinaus mit ihr verbunden. Es heißt auch, aus einer Einhornreiterin könne auch durch dunkelste Magie des Wurmgottes keine Untote gemacht werden, da die Magie ihres Einhorns sie noch im Tode davor
beschützt.
Wer mit dem Horn eines Einhorns berührt wird, gesundet von jeder Krankheit, wer (frevelhaft, denn das Horn soll mit dem Tier auf dem Einhornfriedhof ruhen) aus dem Horn des Einhorns
trinkt, kann von keinem Getränk vergiftet werden, so wie auch das Horn eines lebenden Einhorns jedes Gift aus dem Körper zieht. Einhörner können auf kurzen Strecken durch die Dimensionen reiten und so scheinbar ohne
Zeitverlust kleinere Strecken von bis zu einer halben Meile überwinden, ohne sich um Hindernisse zu kümmern. Im Kampf gegen finstere Wesen können Einhörner gewaltige Kräfte entwickeln und haben so in einem Kampf
gegen die Finsternis die Kraft von 500 Orks und Goblins - doch das eigentliche Wesen der Ensiron ist der Friede.
Die Beschwörer sind eine eigene Sondergruppe der Elfen, die heute allgemein Adepten genannt werden. Die Adepten sind besonders Begabte in den beiden Wegen der Kleinen und Großen Magie.
Sie lernen schon früh die Magie der Beeinflussung der Flugechsen, auch Wyvern genannt, um diese reiten und steuern zu können. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen ihnen und ihren Flugechsen eine ähnlich enge
Beziehung wie bei den Urtierreitern. Der mächtigste Magier des Tals des Lebens, Analon Thuatha Katuum, unterrichtet immer wieder einige der Beschwörer und unterweist sie in den Wegen der Kleinen und Großen Magie.
Der Leiter der Flugechsenreiter ist der Hochelf Lordanon, der vor wenigen Jahren mit dem größten Teil der Beschwörer auf den Ruf Kelanis hin zur Hilfe für die Lichtwelt eilte und seither fern vom Tal weilt.
Der Rat der Elfen
Der Hohe Rat der Elfen besteht aus elf anerkannten Elfen, ausgewählt von den hohen Familien aus allen Elfensiedlungen. Dem Hohen Rat sitzt der Hüter des Tals des Lebens, Analon Thuatha
Katuum, vor. Wer einmal zum Mitglied des Hohen Rats der Elfen bestimmt oder besser gewählt wurde, bleibt normalerweise Mitglied dieses Rates bis zu seinem Lebensende. Von dieser Regel gibt es nur dann eine seltene
Ausnahme, wenn mehr als zwei Drittel der anderen Ratsmitglieder, also mindestens acht Räte, ein Mitglied aus dem Rat abberufen. Der Rat vertritt nach außen hin das Reich Taron don Umn in allen Fragen und
Entscheidungen. Der Hohe Rat beschließt und überwacht alle Ausgaben aus dem Landsschatz. Dem Rat der Elfen unterstehen alle Soldaten, die im Namen von Taron don Umn sterben würden. Das gesamte Informationsnetz auch
nach aussen hin wird vom Rat geleitet, ebenso das Gesundheitswesen mit der Seuchenbekämpfung. Alle Sonderbegabten, die vom Auge des Lebens beschenkten Elfen, hören auf den Hohen Rat. Analon Thuatha Katuum ist nicht
nur Vorsitzender, sondern auch Sprecher des Hohen Rates und damit der höchste Vertreter des Volkes von Taron don Umn. Der Hohe Rat, der stets in der Zentralfestung der Hauptstadt DeDanann tagt, legt fest, welche
Gesetze und Regeln zwischen den Ansiedlungen im Tal gelten sollen und eingehalten werden müssen. Die Regeln für das Zusammenleben innerhalb der einzelnen Siedlungen werden jedoch nicht vom Rat, sondern von den
Ältestenräten der einzelnen Siedlungen selbst festgelegt. Der Rat legt auch fest, wo das Auge des Lebens aufbewahrt werden soll und bestimmt seine Wächter. Im Hohen Rat wird entschieden, wieviele Soldaten und
Arbeiter neu eingestellt oder weiter beschäftigt werden, wie hoch der Sold der festangestellten Kämpfer sein soll und dergleichen.
Die Schulen im Tal des Lebens
Die größte Schule im Tal des Lebens ist die Schule der Weisen. Dort befindet sich die größte Bibliothek Taron don Umns. Der amtierende Lehrmeister in der Schule der Weisen ist Hadschiddin
Thuatha Katuum. Sein Stellvertreter in der zumeist gegebenen Zeit seiner Abwesenheit ist Tryamour Guinever. Tryamour Guinever arbeitet dort in diesen Monden daran, alle Schriften und Bücher der größten Bibliothek
des Elfenvolkes in einem Verwzeichnis festzuhalten. Fünfzig Gehilfen sind damit beschäftgigt, ihm bei dieser Aufgabe zu helfen. Besondeers alte Schriften werden dabei auch noch abgeschrieben und die Originale in das
Gebäude der Weisen gebracht. Alle Schriften über Magie und Heilkunde werden in das Arbeitszimmer des Hüters Analon Thuatha Katuum gebracht, mit einer Übersicht über den zusammengefaßten Inhalt der Schriften. Bei der
ganzen Arbeit der Sichtung, Ordnung und des Transports von einem Haus zum anderen achten Säbelzahnwächter darauf, daß keine der Schriften verloren geht. Die wichtige Schule der Barden in Taron don Umn liegt neben
einem Großen Tempel des Göttervaters Chnum, des Beschützers der Elfen. Oberste Lehrerin der Bardenschule ist Chnums Reichshohepriesterin, Leschij Ralima Merlek. Ihr zur Seite steht der Jester Polcar, der auch ´der
frohe Wanderer der Nacht´ genannt wird. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt bei Harfe, Flöten und Laute, sowie der Ausbildung der Stimme. Mehr zur Schule der Barden steht bei den Beeinflussern (Barden) zu
lesen. Die dritte Schule von landesweiter Bedeutung ist die Schule der Schausteller und Schauspieler. Ihr Begründer ist der zweite Sohn des ersten Siedlers der Elfen gewesen, Edric Rusalka Danann. Hier werden
sowohl die Unterhaltungskünste aus Geschicklichkeit und Schauspiel gelehrt, als auch die großen Schauspieler für das große Hoftheater "Die Entstehung", den Höhepunkt des Chnumfestes, ausgebildet, die hier
proben. Auch alle Künste der Annahme fremder Rollen und des Aufgehens darin werden hier bis zur Perfektion gelernt, so daß diese Schule auch eine der Stationen in der Ausbildung der Ausseninformanten darstellt, die
andere Reiche etwa der Menschen fälschlich Spione nennen. Die Aussenaufklärer sind zumeist Barden, Händler oder Diplomaten.
Die Gesundheitsvorsorge der Elfen
In jeder Elfensiedlung und jeder Stadt gibt es Elfen, die speziell vom Rat der Elfen dafür eingesetzt wurden, jeden Monat jede Familie ihrer Umgebung zu besuchen. Bei diesen Besuchen
werden alle Personen der Familie kurz überprüft, ob jemand krank ist, ob alle genug ausgewogene und vielfältige Nahrung zu ihrer Verfügung haben und ob dies auch für die erntearme Zeit des Winters gewährleistet ist.
Denn obgleich es in der äquatornahen Lage des Tals des Lebens keinen extremen Wechsel der Temperaturen gibt und nur einen fließenden Übergang vom Herbst zum Frühling, gibt es doch in der Zeit, die weit im Machairas
als Winter bezeichnet und als weiße Jahreszeit erlebt wird, weniger Ernten und eine geringere Vielfalt der Speisekarte der Natur. Kranke Elfen werden je nach der Schwere und Ansteckungsgefahr ihrer Krankheit von
den Gesunden isoliert und so bald und so gut wie möglich mit Salben, Kräutern, Verbänden und Getränken versorgt. Fast jede Elfin ist in der Lage, Salben und andere Arzneien zur Heilung anzuwenden, und in allen
Elfensiedlungen werden Vorräte der wichtigsten Heilmittel von einigen Familien bereitgehalten, so daß es nur der Auswahl und Zusammenstellung der Heilmittel zu einer richtigen Arznei bedarf, die der Besucher
vornimmt, damit ein kranker Elf in seiner Familie oder in deren Nähe in einem Gesundheitshaus seiner Siedlung geheilt werden kann. Während der Erntezeit kauft der Rat der Elfen von den ländlichen Siedlungen
leicht einzulagernde Lebens- und Heilmittel für bis zu 20.000 Goldstücke, um damit dort auszuhelfen, wo Engpässe in der Versorgung entstehen könnten, etwa an den Berghängen des Tals, am Rand der Großen Zun-Wüste
oder in den großen Städten, deren direkte Umgebung nicht in allen Monaten ausreichend Nahrung für alle bereitstellen kann. Das Volk der Elfen soll stets voll innerer Gesundheit sein, denn nur wenn das Volk innen
gesund und zufrieden ist, kann es auch nach außen auf Dauer wirkliche Stärke zeigen. Darum werden auch Krankheitsherde vermieden, die aus Mangel und Unglück entstehen könnten, weil die Elfen widerstandsfähiger sind
als die meisten Menschen. Aus dieser Kraft und Stärke heraus brauchen die Elfen auch keinen Krieg zu fürchten, obwohl sie sicher keinen Krieg suchen, denn die Elfen sind ein Volk, das Frieden und Glück mehr schätzt
als Ruhm und Reichtum der Menschen.
Die Um- und Neusiedlung
Nach diesem Verfahren, das sich in den Jahrhunderten eines Elfenlebens bei vielen längst zur Selbstverständlichkeit eingebürgert hat, werden auch in den Siedlungen des Tals
Lebensmittelspenden und Vorräte gesammelt, wenn es darum geht, eine neue Ansiedlung an den Rändern des Tals oder gar für die Umsiedlung der Menschen nach Außerhalb zu bauen. So müssen auf dem Prinzip gegenseitiger
Hilfe erst die Arbeiter versorgt werden, die die Stadt oder Siedlung errichten, meist menschliche Gastarbeiter, dann in der Anfangszeit der Siedlung ihre Bewohner, bis Handelswege etabliert wurden.
Die Festwoche zu Ehren Chnums
Einmal im Jahr, in der Woche vor dem 17.Tewet, beginnt das Fest der Einheit. Dieses Fest beruht auf Überlieferungen aus längst vergangenen Zeiten. Man sagt, als die ersten Elfenfamilien
im Tal des Lebens eintrafen, hätten sie Chnum in diesen Tagen für seine Güte und Barmherzigkeit gedankt, und ihm zu Ehren bis zu seinem Festtag nur gefeiert - ein Fest als Dank und Opfer an Chnum. Dieses Fest wird
schon seit Elfengedenken aus der Staatskasse bezahlt und natürlich auch vom Rat der Elfen und seinem Ersten Rat unterstützt. Alle Schauspieler und Schausteller Taron don Umns und alle fahrenden Sänger und Barden aus
dem Tal des Lebens kommen aus dem In- und Ausland in dieser Woche zur Hauptstadt DeDanann um sich dort ein Stelldichein zu geben. Das gesamte chnumgläubige Volk aus dem Inland, egal ob Elf, Mensch oder sogar Zwerg,
ist eingeladen dem Schauspiel zu folgen. Alle Ausländer und andersgläubige sind ausgeladen...
Da dieses Fest zu Chnums Ehren stattfindet, kommen alle Elfen und viele Menschen, die es irgendwie ermöglichen können, in dieser Zeit Es kommen in dieser Woche sogar einige Zwerge in die Hauptstadt der Elfen, obwohl sie nicht so gerne gesehen werden, aber es sind zumeist dem Chnumglauben nahestehende Hügelzwerge, die nicht im Inneren des Berges leben, die gerade erst ´volljährig´ geworden sind. Es heißt, jedes Jahr kämen etwa 90% der Elfen, 60% der Menschen im Tal und 10% der Zwerge, also alle die Mittel und Wege fänden, zu dem Fest. Diese Zahlen mögen etwas übertrieben scheinen, spiegeln jedoch die allgemeine Begeisterung für dieses Fest in Taron don Umn richtig wieder. Sicher ist, daß alle Menschen und vor allem Elfen, die es für diese Woche nicht schaffen, sich zur Hauptstadt zu begeben, dort feiern, wo auch immer sie sich befinden - und diese ländlichen Feste sollen keineswegs weniger fröhlich oder weniger ausgiebig sein als in der Hauptstadt. Es heißt sogar, die ländlichen Feste kämen in manchen Formen den ursprünglichen Feiern früherer Jahrhunderte, etwa in der Fruchtbarkeit für die Felder, noch näher. Natürlich ist es nicht einfach, für so viele Unterkunft und reichhaltige Verpflegung bereitzustellen, doch wird das Fest ja aus dem Schatz des Landes mitbezahlt. Es heißt, es seien schon bis zu 50.000 Goldstücke für diese Festwoche gezahlt worden, um sie in wirklich festlichem Rahmen durchführen zu können.
Der Ablauf des "Festes der Einheit" ist wie folgt: Am ersten Tag der Siebentagsperiode gibt es die feierliche Festwochenandacht, die von der höchsten Priesterin Chnums im Tal, Leschij Ralima Merlek,
abgehalten wird. Im Anschluß daran finden noch den ganzen Tag lang Meß- und Opferfeiern statt. Wer ein Anliegen an Chnum hat, bringt seine Opfer für diesen ersten Tag mit, um hernach unbeschwerter feiern zu können.
Am zweiten bis sechsten Tag tragen die Schauspieler ihre zum Teil selbstgeschriebenen Stücke vor, die Schausteller zeigen ihre Künste und vielleicht manches seltsame Tier, das sie irgendwo aufgegriffen und gezähmt,
nie aber gefangen haben. Die Barden und fahrenden Sänger singen ihre neuen und alten Lieder, in denen auch Lob und Kritik für den Hohen Rat oder seinen Sprecher sowie einzelne Führer der Elfen behandelt werden. Sie
verkünden ihre Sagen und Geschichten und lehren sie alten Weisheiten in ansprechender Form. Gegen Abend des sechsten Tages, nachdem die Vorstellungen zu Ende gegangen sind, zeigen sich der Rat der Elfen und
sein Erster Vertreter gemeinsam dem Volk. Danach findet ein großes Festbankett für alle Anwesenden statt, bei dem vor allem warmer Kräuterzwiebelkuchen und frischer Landwein von den Oklishängen im Tal des Lebens
gereicht wird. Nach alter Überlieferung ist dies zugleich das erste Mahl, das die eingewanderten Elfen im Tal zu sich nahmen. An allen sechs Abenden wird zum Tanz aufgefordert, was zumeist gar nicht nötig ist, weil
man die meisten Elfen nicht zum Tanz auffordern muß - er liegt den Elfen im Blut. Nur am sechsten Abend aber ist es allen in den letzten zwölf Monden volljährig gewordenen Jugendlichen der drei Rassen vorbehalten,
den ´Tanz des Erkennens´ zu tanzen, um dann anschließend die darauf folgende Nacht miteinander zu verbringen... Es heißt, das dies auch die Nacht sei, in der Chnum selbst ´geboren´ wurde. Viele Elfenbarden
singen noch heute davon, wie sich Himmel und Erde vereinten um den großartigen Chnum hervorzubringen. Der siebte Tag der Siebentage ist Chnums eigentlicher Feiertag. An diesem Tag werden ausschließlich
Feierlichkeiten zu zu Ehren Chnums und Hochzeiten abgehalten. Die Feierlichkeiten bestehen aus Meßfeiern und Andachten, die in der alljährlichen Aufführung desc Hoftheaters "Die Entstehung" gipfeln.
Diese Aufführung dauert bis tief in die Nacht hinein und schließt die Festwoche ab. Das Stück "Die Entstehung", halb Theater, halb kultische Handlung, wird auf einem der Hauptstadt DeDanann nahegelegenem Hügel aufgeführt, damit es jeder sehen kann, und handelt von der Lebens- und Leidensgeschichte der Elfen (wobei seit noch nicht allzulanger Zeit die Geschichte der Menschen und Zwerge seit ihrem Eintreffen im Tal miteinfließt) unter Chnums wohltätigem Einfluß und im Schutze seiner barmherzigen Hand, bis zum heutigen Tag. Denn Chnum ist der Beschützer der Menschen und Elfen, und so wie er uns bisher geschützt hat, soll und wird er uns auch in Zukunft schützen...
Die Aussenpolitik der Elfen in den letzten Jahren
Viele Jahrhunderte haben die Elfen, vor allem die Talelfen, sehr zurückgezogen gelebt, und sich vor allem um sich und die ihren gekümmert. Vor allem seit Pondaron, als der "Legende
von Ponadron" zufolge, wie sie der Ewige Barde Dylano singt, der Hüter des Tals des Lebens beauftragt wurde vom Lichtboten selbst, viele Arten von Lebewesen, die andernorts schon fast oder völlig ausgestorben
waren zu behüten und im Tal des Lebens zu hegen und leben zu lassen, haben die Talelfen sich nicht mehr in der Aussenwelt sehen lassen und sich nicht eingemischt in die Kriege der Menschen.
Katuum sammelte jedoch von den Hängen der Berge, wo sie ihre Höhlen hatten, die Flugechsen des Tals, die die Weisen Pterodaktylen und manche Menschen Flugdrachen oder Wyvern nennen. Er
wurde, indem er sie auf immer weitere Erkundungsflüge über Karcanon aussandte, zum Sender der Flugechsen. Als solcher wurde er bald gefürchtet, denn viele Menschen hatten die ihnen innewohnende Furcht vor Drachen
auch nach Jahrhunderten ohne Drachen noch lange nicht überwunden., und fürchteten einen neuen Verbündeten der Finsternis. So mußte sich Katuum erstmals 403 n.P. mit der beruhigenden Botschaft an die Aussen- welt
wenden, daß seine Flugdrachen nicht zum Schaden der menschlichen Nachbarn, sondern nur zur Erkundung unterwegs seien.
Die Flugdrachen eroberten sich ein eigenes Gebiet in den Bergen von Tisark, wo sie sich neue Höhlen für ihre Vermehrung suchten. Da dies Gebiet in der Nachbarschaft Quadrophenias lag, kam
es zu ersten freundlichen Kontakten zu den Menschen des Dschungels und den Tharanern des Hochlands. Später, als die Konflikte der Rassen im Tal sich zuspitzten, und die Adepten um Lordanon, ausgesandt zur
Unterstützung des von Zardos bedrohten Lichtreichs Kelani, nicht mehr in ein Tal zurückkehren wollten, in dem Zwerge ihre Steinhäuser neben die Waldwohnungen der Elfen bauen dürfen, beschloß der Rat der Elfen, die
Menschen auszusiedeln. Wie Menschen sind -sie wohnen am liebsten alle auf einem Haufen in großen stinkenden Ansiedlungen- brauchten sie eine Stadt zum Wohnen - und der Rat der Elfen fand eine solche: Die Hauptstadt
Umtors, des ehemals zu Taron don Umn gehörigen Tiefland- Reichs, Kahmal. Dies und mehr eroberten die Heere Taron don Umns...
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