Auch hier ist derzeit eine Führung nicht möglich, aber dafür ein schöner Bericht über das Hochland der Geheimnisse
Das Land
Im Ophis von Morfraoch, aber einzig von Aldaron leicht erreichbar liegt das TenandorasLesta, von einen Bewohnern auch Täler der letzten Zuflucht
genannt. Hoch über dem Tiefland erstreckt sich die aus mehreren weiten Tälern bestehende Berglandebene, die im Machairas von den, mit weißem Schnee bedeckten Tenandarfalast, den Hütern der Täler
beschützt werden. Sie schmiegen sich auch an die Steilküste und werden nur von dem Rehanansor, dem Singenden Fall durchbrochen. Prachtvoll ist der Durchbruch des großen Stromes anzusehen, der sich
in den uneinsehbaren Abgrund ergießt. Diese Berge, so glauben die Bewohner des Hochtales, begrenzen die Menschenwelt zu den Geisterebenen. Das Land selber ist sehr fruchtbar, viele Bäche und Flüsse, die
den Bergen entspringen zerteilen das Land und zwei tiefblaue Seen scheinen kleinen Grund zu besitzen. Je mehr man nach Ophis kommt, desto dichter werden die Wälder, in denen sich Laub mit Nadelbäumen
mischen und vor allem Sträucher und Büsche zu finden sind. Sie begründen, wie auch die Nähe von Aldaron, den Tierreichtum des Landes, doch die Bewohner des Tales jagen nur, wenn es nötig ist. Sie
bestreiten ihren Lebensunterhalt als Bauern und vor allem Viehzüchter. Um die fruchtbare Erde zu halten sind die kleinen Parzellen von Büschen umgeben und nicht alle Felder werden in jedem Jahr bestellt.
Die Weiden werden nur seiten gemäht, die Tiere bleiben das ganze Jahr über auf ihnen. Die hauptsächlichsten Nutztiere, die man hier finden kann, sind Schafe, Rinder und Kühe, seltener Schweine, keine
Ziegen. Nagetiere werden als Schädlinge gejagt und gefangen, aber sie finden ihren Weg in die Kochkessel und Mägen der Bewohner.
Die Geschichte
Die Bewohner selber sind überwiegend Menschen und einige wenige Wesen, die auch als Schutzgeister bezeichnet werden. Sie besiedeln das Bergland erst
seit ungefähr 500 Jahren. Die Legenden der Menschen wissen zu berichten, daß ihre Vormütter und Väter vor vielen Generation aus dem KeilandorasLialan vertrieben wurden den fruchtbaren Ebenen
des Machairas. Sie waren Ausgestoßene, die die Erdmutter und den Sturmvater nicht mehr achten konnten, als sich düstere Vorzeichen am Himmel erhoben und Hilfe bei den Geistern des Waldes suchten. Und sie
schienen in der Tat Wesen gefunden zu haben, die ihnen halfen und sie durch den verwunschenen Wald in diese Ebene führten. Natürlich wurden sie daraufhin von Ihresgleichen verbannt und durften nicht mehr
in das Land des ewigen Grüns Koreelltanin eingehen. So blieben sie bei den Menschen, derer sie sich angenommen hatten und begannen sie zu beschützen. Die Menschen lernten von ihnen, die
Natur zu verstehen und ihr nur das zu nehmen, was sie ihnen freiwillig gab. Sie zeigten ihnen die Geheimnisse des Waldes und die Zauberkraft, die jedem Wesen innewohnt, sie lehrten die begabtesten unter
ihnen mit dem Geist zu sehen. So vermochten sie die düsteren Zeiten zu überstehen, in denen viele schreckliche Dinge geschahen. Ein Riese schritt über die Berge und brach eine Bresche in die Berge,
über die der Lebensstrom dann hinwegschoß und im Nichts verschwand, sein Tritt ließ die Erde erzittern und türmte die Berge des Machairas noch weiter auf. Eine liebliche Windfrau weinte an den Ufern des
Sees und noch heute kosten die Menschen den süßen Geschmack ihrer Tränen. Sie kämpften mit ihren Gefährten, den Schutzgeistern gegen geflügelte Kreaturen und Drachen und verbargen sich, als düstere
Wolken die Luft vergifteten. Sie hungerten in den Jahren nach den Katastrophen und pflegten das Land, damit es wieder leben konnte. Die Geister so hatten sie erkannt, waren auf ihre Art sterblich
wie sie, nur sie lebten unzählige Menschengenerartionen lang. Sie glaubten jedoch weiter an deren Weisheit und vertrauten sich ihnen an. Sie lernten von den alten Wesen mehr über den Wald und das Leben
und begannen an den Einen zu glauben, der sie alle erschaffen hatte, auch die alten Götter, die wohl nicht vergessen, aber verbannt waren. Die Bewohner des Tenandoraslesta bekamen nur wenig von dem mit,
was in der Welt geschah. Seiten fand ein Händler den Weg von Machairas in die Berge und in den Wäldern nisteten sich neue, jüngere Geister ein, die sich ihnen nicht zeigten, den Menschen aber bedeuteten,
sich von ihnen fernzuhalten. Die alten Wesen blieben ihrerseits im Tal und zeigten sich Aldaron nicht, und so blieb, das Tenandoraslesta einige Jahrhunderte von der Welt abgeschlossen und konnte
sich zu einer eigenständigen Kultur entwickeln. Erst Karain Falkenwind wagte sich in der Regierungszeit Wirral Felsschwerts trotz aller Verbote in das Bergland und brachte seltsame Botschaften zu seinen
erynmirischen Grafen, die diese jedoch nicht weiterleiteten, weil sie sie zu gefährlich hielten. Der junge, hochbegabte Elf fand eines Tages eines der alten Wesen und pflegte es gesund, erfuhr von ihm
von dem Hochland der Alten und begehrte es selber zu sehen. Er folgte dem Alten Wesen und gelangte in die Täler, verlor rasch seine Angst vor den Menschen und lernte ihre Wunder kennen. Als man ihn nicht
ernst nahm, kehrte er in die Täler zurück und blieb dort. Das Wesen, das er geheilt hatte, wurde sein Freund. Er war auch der Mittler zwischen den Erkundern und den Bewohnern des Tenandoraslesta, als
diese auf Befehl des jungen Hochkönigs Keyar Sternenfalke Kontakt und Freundschaft suchte, und das Bündnis zwischen Aldaron und dem Bergland besteht heute mehr aus einer tiefen Freundschaft.
Die Bewohner
Die Menschen des Tenandoraslesta sind Hallancim geblieben. Klein, etwas dunkelhäutig und wettergegerbt wirkend. Ihre Haare und Augen sind zumeist
dunkel, die seltenen Rothaarigen oder Helläugigen stechen deutlich aus der Menge hervor. Die Männer und Frauen wirken kräftig ohne dabei klobig oder ungestalt zu sein. Die meisten von ihnen haben schmale
Augen. Beide Geschlechter tragen ihre Haare lang, je nach Laune flechten sie sie, oder lassen sie offen bis über die Schultern fallen. Die Körperbehaarung ist ungewöhnlich gering, dafür scheint ihre Haut
etwas ledriger zu sein. Sie tragen einfach geschnittene, aber durch Gürtel, Bänder Broschen und Schärpen drapierte Gewänder. Erstaunlicherweise sind nur die Obergewänder und Mäntel aus Schafwolle, die
Tuniken, Hosen und Untergewänder fertigen sie aus einem seidig schimmernden Geflecht, daß sie in den Wäldern von den Bäumen abernten. Die Fäden werden von einer fliegenden Nagetierart produziert, die
darin ihre Jungen einhüllen oder Beutetiere, die sie als Vorrat aufbewahren wollen. Diese Ciciansi kamen mit den anderen aus dem verwunschenen Wald. Die Fäden lassen sich nach Reinigung sehr leicht
verarbeiten, die daraus gefertigten Tuche sind sehr robust und halten Wind und Wetter aus. Sie zerreißen nicht. Das einzige, was ihnen anhaben kann, ist Feuer. Das Gewebe schmilzt bei großer Hitze zu
kleinen, klebrigen braunen Flocken zusammen. Ihre leichten aber warmen Gewänder verzieren sie mit Borten aus Stickereien oder bemalten Holzperlen. Rinds und Schafsleder wird nur für Schuhe, Gürtel
und Hosen, die besonders abgenutzt werden, verwandt. Die Menschen schätzen weite, flattrige Umhänge, die aus verschiedenfarbigen Stoffbahnen gefertigt sind. Ab und zu verzieren sie diese mit Federn, wie
auch die Stirnbänder. An letzteren etwas von einem der Alten Wesen zu tragen bedeutet, von diesen besonders geehrt zu sein.
Die alten Wesen aber sind von verschiedenster Gestalt. Die meisten entstammen dem Airras dem Windvolk und sind geflügelte Mischgeschöpfe aus Adler
und Raubtier. Sie nennen sich selber cryvonn das Jägervolk und sind oft sehr farbenprächtig. Ihr Gefieder und Fell ist immer Unterschiedlich gefärbt eines hell, eines dunkel. Vor allem leuchtende Erd und Sonnenfarben herrschen vor, es gibt aber auch fast schwarze cryvonn (die
als die mächtigsten und ältesten ihres Volkes gelten) Sie sind vor allem auf dem Singenden Berg beheimatet und die menschenfreundlichsten aller alten Wesen, die sie unterwiesen und lehrten, mit ihnen
leben zu können. Sie sind sehr neugierig und redefreudig, wenn sie auch nicht die Sprache der Menschen und Aldar laut sprechen können. Sie teilen sich mittels der Gedankensprache mit, die den
menschlichen Bewohnern des Landes zu großen Teilen und durch die lange Abgeschiedenheit, angeboren ist. Nur wenige werden geistesblind geboren, aber sie werden nicht verachtet. Vor allem die Augen
der cryvonn beweisen ihre hohe Erfahrenheit und Macht sie schimmern in leuchtenden Farben und scheinen alles mitzubekommen. Die cryvonn pflanzen sich, wenn auch sehr seiten, fort Wie sie das
machen ist ihr Geheimnis, aber es gibt jedesmal ein großes Fest, wenn sie die kleinen geflügelten Geschöpfe in die große Gemeinschaft einführen.
Andere Wesen sind die scheueren und gefühlvolleren irayi, die Pferdegestalt besitzen und sich nur von diesen durch den Hornschiid auf ihrer Stirn und
die von innen her glühenden Augen unterscheiden. Das Fell hat immer einen Metallton. Sie suchen meist den Kontakt zu Kindern, die ihrerseits sanft und freundlich sind, und vermitteln ihnen vor allem
Wissen über Heilung und Reinigung. irayi können selbst schwerste Krankheiten heilen, aber sie haben Respekt vor dem Tod. Es heißt. daß sie den Schatten sehen könnten eine Gabe, die ihnen Der
Eine verliehen habe, um zu wissen, wann sie ihre Macht nicht einsetzen dürfen, um das Gleichgewicht der Kräfte nicht zu stören. Denn Legenden behaupten, daß sie tatsächlich Tote wiedererwecken
können es aber nur sehr selten tun, weil sie sich selber dann damit zerstören. Sie werden zu einfachen., unintelligenten Pferden, die vor den Menschen und Aldar fliehen. In der ganzen Geschichte
des TenandorasLesta ist das nur ein einziges Mal geschehen: ein irayi gab sich hin um die große Menschenheldin Cyrabeth wiederzuerwecken, die damals als Mutter ihres Volkes galt. und sie mit ihrer Kraft
und Liebe durch die Zeiten des Hungers führte. Cyrabeth lebte daraufhin noch hundert Jahre und vergalt die Gnade und Liebe des irayi mit guten Taten. Denn die irayi sind unsterblich und haben keine
Nachkommen. Heute soll es nur noch fünf von ihnen geben.
Schließlich gibt es noch die wolfsähnlichen cierrie, die ganz versteckt leben und sich nur wenigen Menschen jemals gezeigt haben. Sie sind
Krieger und Beschützer, Schatten, die am Liebsten in der Nacht unterwegs sind. Das einzige. was man von ihnen erspähen kann sind die gelben Augen und ihr Schatten. Über sie sie wenig bekannt. Die cryvonn nennen
sie respektlos auch "Geheimnistuer', wissen aber selber wenig über sie.
Sonst sind mit diesen drei Völkern nur noch einige seltsame Tiere wie die Ciciansi gekommen. die meisten halten sich allerdings ebenso verborgen wie die cierrie. Die Scurr, kleine
Taubenvögel sind zu Haustieren geworden. Sie werden seiten verzehrt. aber ihre kleinen Eier sind wohlschmeckend und nahrhaft und werden vor allem den Kindern gegeben.
Die besonderen Orte
(1) Rehanansor , der singende Fall
Wahrhaft verzaubernd ist der singende Fall der Durchbruch in den zerklüfteten Bergen des Phialae durch den der Lebensstrom in die Tiefe
stürzt und dort den Augen der Menschen entschwindet. sie vermögen die ersten fünf "Treppen" zu sehen, dahinter ist nur noch der Himmel. Tatsächlich fällt das Wasser nicht direkt in die Tiefe,
um dort ins mehr zu münden, sondern bricht sich in ungefähr zwei dutzend Stufen, die vom Meer her nur dann sichtbar sind, wenn ein kräftiger Wind die Nebel beiseitebläst. Vor dort aus sieht es aus, als
rauche die Erde, denn über dem Wasserfall liegen dichte Schwaden feinster Regentropfen, die das Sonnenlicht brechen und eine Unzahl von Regenbögen bilden. Nicht umsonst hat der RehananSor. der von den
Morfraoch und anderen Seefahrern 'Göttertor' genannt wird, den Ruf. ein Eingang zu einer anderen Welt zu sein der der Geister und toten. Vielleicht erklärt das für sie die Funde von seltsamer,
ihnen unbekannter Kleidungsfetzen und ebenso fremdartiger Toten. Dies sind die Götterkinder, die frevelten und ausgestoßen wurden tatsächlich sind es die Verstorbenen der Berglandbewohner. Für sie
ist der singende Fall mit all seinen Regenbogenkaskaden und dem Nebel der Eingang zu jenem Land, in dem Der Eine die Toten aufnimmt. Einige mutige Männer und Frauen sind hinabgeklettert, aber bis auf
einen nie zurückgekehrt. Dieser war wahnsinnig geworden und berichtete von einem Volk der Felsen und der Erde, ehe er starb.
(2) Der TenanLora
Der TenanLora, oder auch das Auge zum Himmel ist einer der Seen des Berglandes. Er ist sehr flach und fischreich und es gibt eine Unzahl von Inseln, auf
denen Seevögel nisten, deren Fleisch und Federn sehr begehrt sind. Die älteste Siedlung und der heutige Hauptort Tenanlesta liegt in der Nähe seiner Ufer.
(3) Der TenanCera
Der TenanCera, oder auch das Auge der Erde ist der zweite, sehr tiefe See des Berglandes. Sein Grund ist nicht einsehbar und fällt von den Ufern sehr
tief ab. Sein Wasser ist kälter als das der Flüsse die in ihn münden und so scheint er von unterirdischen Quellen gespeist zu werden. Der See ist fast fischlos, das Wasser allerdings trübe. Verdunstet
es, bleiben feine Kristalle zurück. die süßlich schmecken und von den Bewohnern des Berglandes als Gewürz benutzt werden. Das Wasser selber ist nur in ungekochtem Zustand trinkbar.
(4) Der Cylonnor
Der Singende Berg ist die Heimat der cryvonn und ihre Zufluchtsstätte. Er reicht weit in die Himmel und durchstößt die Wolken. Die cryvonn erlauben den
Menschen nur, bis zu einer bestimmten Höhe zu kommen. den Rest haben sie sich als Heimat auserbeten. Sie schätzen diesen Berg, weil er zu leben scheint, bricht sich der Wind doch an den Felsen und Hängen
und scheint dabei zu singen Lieder, in die die cryvonn gerne einstimmen, weil sie daraus Botschaften lesen können. Der Fels des Cylonnor schimmert golden, allerdings ist er nicht sehr metallhaltig.
(5) Der Tenenmer
Der Halbmondwald ist die Heimat der irayi. Dicht an Dicht erheben sich Bäume und Büsche zu einem. dunklen schützenden Unterholz. in dem, viele Tierarten
zu finden sind und die Heiler ihre Ruhe finden, und dem Zyklus des Lebens lauschen können. Der Tenen-mer wird nur an wenigen Stellen von den Menschen durchquert, weil auch die cierrie hier leben und sie
seine Stille und seinen Zauber achten. Der Wald selber hat etwas Zeitloses an sich, er scheint von den Jahreszeiten nicht angetastet zu werden.
(6) Das MharrenDur
Das verbotene Tal beherbergt das aus alten Zeiten gebliebene Böse, so heißt es. Die Menschen wagen es nicht zu betreten, die irayi meiden es. Die
cierrie haben dort vor vierhundert Jahren etwas hineingetrieben, das diesen Ort nicht mehr verlassen kann, die Legenden erzählen von einer Kraft, die menschlich und doch mehr sei. Noch heute wachen die
Menschen über den Ausgang und prüfen, ob die Siege! der cierrie noch intakt sind. Über das Tal soll auch noch ein anderes Mal die Rede sein, denn es gibt Berichte von fehlgeleiteten Menschen. die es
betreten haben
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