3) Was sind die Alten Götter?
Eine Theorie unter Wissenschaftlern, die nicht selbst Thagoth-Priester sind, geht davon aus, dass die Götter als Erklärungsmodelle für
Naturphänomene von den Menschenähnlichen Rassen ins Leben gerufen wurden. Der Mensch schuf die Götter nach seinem Bilde. Und diejenigen, die lernten, mit diesen Naturphänomenen umzugehen wurden die Diener dieser Ideen oder auch ihre Herren. (Die These des Kalampe-Orakels)
Wenn man die Existenz wirkender Mächte erlebt hat, etwa einen der seltenen Auftritte eines Höchstpriesters, ist die Zeit für die folgende Erklärung gekommen: Die Alten Götter sind mächtige Wesen, Magier etwa mit Wissen aus alter Zeit, auch Menschen, die durch magische Mittel eine längere Lebens- und Erfahrungszeit haben. Von Unwissenden werden sie als Götter oder Halbgötter verehrt, auch noch nach ihrem Tod. Manche meinen, dass es eine Reihe von Eingeweihten gibt, die mit gleichem Aussehen nach Aussen hin über viele Lebensalter hinweg den Eindruck der Unsterblichkeit erzeugen. Auch die schamanische Anbetung von Geistern der Verstorbenen wird in diese Theorie mit einbezogen.
Es gab eine lange Zeit der Enttäuschung der Menschen über die Götter, als sie sich von den Göttern im Dunklen Zeitalter zwischen den grossen Schlachten Alumeddon und Pondaron alleingelassen fühlten, so dass es nach Pondaron eine Zeit gab, in der man glaubte, dass diese Gottheiten der Vergangenheit angehören. Monotheistische Religionen kamen auf, die nur die Existenz ihres (neuen) Gottes anerkannten. Doch in den letzten hundert -und vor allem in den jüngsten 10- Jahren hat sich gezeigt, dass die Alten Götter bzw. der Pantheon-Glaube bestimmend bleiben werden.
4) Wie entsteht eine neue Religion?
Zum Entstehen einer neuen Religion braucht es, sagen Spötter, nur einen Spinner und etwas Zeit. Sachlicher wäre es zu sagen, dass dazu
ein selbsternannter Priester gehört, ein Prediger, der ein Offenbarungserlebnis zu erzählen hat und über eine gewisse Ãœberzeugungsgabe und einige Redekunst verfügt. Oft haben solche Religionsstifter selbst eine Priesterausbildung bei einer Religion der Alten Götter erhalten, und sich irgendwann mehr oder weniger freiwillig von dieser getrennt.
Auch um verstorbene Helden und die Stammväter ganzer Völker oder Orden ranken sich bald schon Legenden, die ihnen den Status eines Halbgottes zuschreiben, in der Hoffnung, eines Tages werde der Kult andere Religionen an Macht erreichen - oder dass die Pantheon-Götter den Verstorbenen Helden aufgrund seiner Heldentaten und der Gebete seiner Anhänger eines Tages in ihrer Mitte aufnehmen. Ein solches Beispiel ist Fryll, der Gott der Schrate.
Eine solche Religion hat zumeist in ihrer Anfangszeit mehr Bekehrungserlebnisse als Wunder vorzuweisen, und so greifen ihre Priester schon mal zu Mitteln der Täuschung oder sagen wir zu verdeckten Hilfsmitteln, um einen besseren Effekt zu erzielen. (Dasselbe sagt man übrigens von Priestern, die die Gunst ihrer Gottheit verloren haben.) Es gibt auch Religionen, die ganz aus der Kraft des Wortes leben und ihre Macht allein in der Befolgung strikter Glaubensregeln haben (Beispiel: die Arrgh) und damit zufrieden sind.
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