Priester und ihre Götter - von Fra Martinus, GK

Einführung
   Gibt es die Götter?
   Wie wirken die Alten Götter?
   Was sind die Alten Götter?
   Wie entsteht eine neue Religion?
   Welche Bedeutung haben die Religionen?
     Die Götter des Pantheons
     Eine alte Religion neu

0) Einführung

Myra ist anders als andere Welten (deren Existenz die meisten  derjenigen anzweifeln, die sich überhaupt Gedanken darüber machen) - das gilt auch für die Religionen. Nicht nur gibt es verschiedene Gottheiten, und verschiedene Weltanschauungen und Anbetungsformen  unter den Priestern einzelner Gottheiten, sondern auch sehr  verschiedene Religionen, was Macht, Struktur
und das Wirken von Wundern angeht. Bevor wir wiedergeben, was einzelne Religionen oder  Pantheon-Gläubige glauben oder sagen, sollen hier die Skeptiker zu Worte kommen in der Diskussion verschiedener Theorien. Damit das nicht zu trocken wird, halten wir es in Frage-und-Antwort Form.

1) Gibt es die Götter?

Während Gläubige diese Frage ohne Zögern bejahen und Anhänger mancher Religionsformen zumindest die Existenz ihres eigenen Gottes verkünden, gibt es Atheisten, Magier und Wissenschaftler, die dies bezweifeln (wenn auch in manchen Reichen aus Gesundheitsgründen nicht öffentlich). Auch unter den Politikern, die gerne öffentlich die Tempel besuchen oder vor einem Kriegszug oder bei der Gründung einer Stadt opfern, gibt es Zweifler, die sich durch ihre Zweifel jedoch  keineswegs darin stören lassen, Religionen als nützlich anzusehen. Das bringt Kritiker dazu, zu sagen, dass es die Götter nicht gibt, dass sie  nur Phantome und Ideen sind, die von Priestern und Herrschern dazu benutzt werden, das Volk gefügig zu halten oder zu höchstmöglicher Effektivität anzustacheln. Manche Kritiker sind zuweilen beunruhigt,  wenn diese Ideen auch ausserhalb der Tempel und Statuen Gestalt gewinnen und Wirkung zeigen, doch auch dafür sucht man nach  Erklärungen.

2) Wie wirken die Alten Götter?

Die Gottheiten Myras wirken nur in den seltensten Fällen durch persönliche Intervention, auch wenn es vorkommen kann, dass der höchste Vertreter einer Religion (oft als Vertreter oder gar Inkarnation der Gottheit geehrt) die Ehre und die Interessen seiner Religion persönlich vertritt, etwa wenn grundsätzliche Werte dieser Religion  (und ganze Massen von Gläubigen) auf dem Spiele stehen. Den  -zweifellos übertriebenen- Berichten zufolge, die es von diesen seltenen Ereignissen gibt, gelingt es diesen Priestern und Priesterinnen dann zuweilen, in der Wahrnehmung ihrer Gegner ein Bild zu erzeugen, das landläufigen Vorstellungen von einer Gottheit recht nahe kommt. Aber das kann zum einen auf Massensuggestion beruhen, und  ist zum anderen so selten, dass die wenigsten Myraner dergleichen je erleben oder auch nur beobachten werden.
       Was die unbestritten segensreichen Wirkungen angeht, die manche Religionen für ihre Gläubigen haben, so die wunderbare Fruchtbarkeit mit zum Teil verdoppelten Einnahmen im Umfeld von Chnumtempeln, so die besseren Kampfergebnisse von Gläubigen Artans oder Borgons, die prachtvollen Schmiedeerzeugnisse aus den Werkstätten Dondragläubiger,  die Heilungen durch Paranas Dienerinnen und dergleichen, so werden diese von Skeptikern zum einen mit psychologischen Effekten wie auch  einer erhöhten Motivation erklärt, zum anderen damit, dass die Diener der entsprechenden Gottheiten mit den entsprechenden Themen und  Fertigkeiten tatsächlich vielmehr beschäftigen und zum Teil  altüberliefertes Wissen, etwa in Form von Glaubensmassregeln, besitzen, das auch ihre Ergebnisse in diesen Bereichen verbessert. (Ein Beispiel für viele: Die Fruchtbarkeit im chnumgläubigen Kahl-Kottoni auf  CORIGANI durch die Kreisfelderwirtschaft).
       Es bleiben so noch die magischen Wirkungen durch Priester, die so oder ähnlich auch von Zauberern unter Anwendung Magischer Energie  herbeigeführt werden, von manchen Heilzaubern abgesehen. Diesen  sicheren Beweisen tatsächlicher Macht einer Religion aber wird entgegengehalten, dass doch nichts dagegen spricht, auch den Priestern im Grossen Zauber wie auch im kleinen täglichen Bereich die Fähigkeit zuzugestehen, mit Magischer Energie umzugehen und selbst aus sich  heraus oder mit üblichen magischen Mitteln Zauber zu wirken.

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