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1.1. Die Welt gestern
Aus der Vorzeit ist wenig bekannt und die Vergangenheitsgelehrten muessen sich, was die Fruehgeschichte betrifft
, auf Sagen und Legenden verlassen. Das meiste Material liefert noch der Sagenzyklus um den Helden Mythor,
den man den "Sohn des Kometen" nannte. Davon ausgehend laesst sich folgendes sagen: "Am Anfang war das
Chaos, und aus dem Chaos wurden Segmente, deren Hueter, die Erhabenen, sich der Erhaltung der Ewigen Ordnung verschrieben. In der "Alten Welt" Gorgan war das Leben bestimmt vom ewigen Kampf der Kraefte des
Lichtes gegen die Finsternis. Grosse und gewaltige Schlachten wurden geschlagen und von einigen wissen wir
durch die Lieder Lamirs des Saengers, eines der groessten Barden jener Zeit, dass sie ohne die Hilfe des Helden Mythor sicherlich verloren gewesen waeren.
Wahrlich gross war jene Zeit: Gross war die Zahl der Helden und stark die Magie, vor allem der Finstermaechte.
Alte Goetter, Riesen, Aasen, Schrate und Trolle wandelten im Lichte Aros auf der Oberflaeche dieser Welt, und die Frauen beherrschten eine Haelfte Myras mit Schwert und Magie. Uralte Orden und Buende, wie etwa die
Alptraumritter, existierten auf beiden Welten, um die Sicherheit der Lichtwelt zu gewaehrleisten. Letztlich waren
sie jedoch nicht stark genug, den Finstermaechten Einhalt zu gebieten, den Finstermaechten Einhalt zu gebieten,
und der Neid, die Neutralitaet und die Dekadenz, die in vielen Teilen der Welt herrschten, garantierten den scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg des Boesen, unter dem damaligen Herrn der Finsternis, dem Darkon von
Gorgan. Nur mit all ihrer Kraft gelang es den Helden der Lichtwelt, Mythor, Arruf, Nottr, Necron, Leif, Luxon und wie sie alle heissen mochten, in der Schlacht von ALLUMEDDON den absoluten Sieg der Finsternis zu
verhindern, den Darkon zu toeten und den Fortbestand beider Welten zu sichern. Der Lichtbote kam, loeste die Schattenzone auf, die bis dahin als Sitz der Daemonen die Schwertwelt der Krieger im Machairas von der
Hexenwelt der Frauen im Ophis Myras getrennt hatte, um die Maechte des Lichts wieder sich selbst zu ueberlassen. Zugleich oeffneten sich all jene Tore nach Vangor, die lange Zeit geschlossen gewesen waren, und ein
unuebersehbarer Fluechtlingsstrom zog viele Tage lang hindurch und ergoss sich ueber alle Teile Myras, vor allem
in den Bereich im Machairas, wo einst das Grossreich Alorr-Denantha lag und den man seit dieser Zeit "Asylia
-Archipel" nennt. Das Unglaubliche war geschehen: Puras, der Goettin des Glueckes, Schicksalsrad hatte sich
geloest und die Schicksale der beiden Welten, Myra und Vangor, ueber Jahrhunderte gleich verlaufen, hatten sich getrennt! Die Lichtwelt Myras war nun in dieser neuen Situation auf sich selbst gestellt.
Aber ihre Kraft war geschwaecht, die Lichtwelt zwar nicht der Finsternis, aber der Neutralitaet des allgemeinen
Chaos unterworfen. Das Dunkle Zeitalter hatte begonnen. Die Kraefte des Maennlichen und Weiblichen, Man und Yr, Krieger und Hexe, prallten aufeinander, nun nicht laenger durch die Schattenzone getrennt. Lange noch
waehrte der nie endende Kampf mit grossem Aufwand, und immer wieder war alle Kraft noetig, um den Sieg der
Finstermaechte zu verhindern und im Chaos Inseln des Lichtes zu schaffen. Viele Menschen vergassen die Goetter
, die ihrerseits den undankbaren Menschen, die selbst das Zeichen des Steinernen Schiffes nicht verstanden, nicht
laenger beistehen wollten. So war diese Zeit auch was das Verstaendnis der Menschen von den Goettern angeht,
die man nun nur "die alten Goetter" nannte, ein Dunkles Zeitalter. Die Traumritter aber kaempften in dieser Zeit an
vielen Orten, mit Schwert und Magie etwa gegen den Schattenpriester Dularothomae von Aict-Wellor. In anderen
Teilen der Welt waren es andere als diese, die Kraefte des Guten denen des Boesen entgegenstellten. Nachdem zu Allumeddon aber die entscheidende Schlacht zwischen Licht und Finsternis nur verschoben wurde, bemuehte
sich ein Weiser der Lichtwelt, die Magier der von ihm geleiteten Myra-Schule der Magier zur Wachsamkeit und
zur Sammlung der Kraefte anzuleiten, waehrend der neue Darkon, ein Renegat der Magierschule, sich seinerseits
bemuehte, alle Macht der Finsternis zu sammeln und auf den Endkampf vorzubereiten. Alle Macht der Daemonen
stand ihm zu Gebote und er verbreitete einen Mantel von Finsternis ueber die Welt, selbst vor der Nekromantie nicht zurueckschreckend. Es kam, wie es kommen musste: Alle Monster und Daemonen der Welt kaempften an
einem einzigen Tag an vielen Orten der Welt gegen die Maechte des Lichts, die der Weise vor allem mit Hilfe der Elfenvoelker auf vielen Schlachtfeldern zu Land, zu Wasser und in der Luft versammelt hatte: PONDARON
begann! Erst als im Bereich der Schattenzone die Feuerzwillinge Sial und Sima eine Kette von Vulkanen
aufbrechen liessen, die man spaeter "das Blutige Band" nannte, war entschieden, dass der Mantel der Finsternis
um die Welt nie vollkommen sein wuerde, und mit der Hilfe des Lichtboten wurden die Heere des Darkon zurueckgeschlagen und wie ihr Fuehrer in die Unterwelt verbannt. Bevor der Lichtbote, der Gottgesandte, diesmal
die Welt verliess, ernannte er den Weisen des Lichts zum Lichtboten fuer Myra. Er gab ihm und den Seinen die
Macht der Segmentar, so dass sie wie die Zaubermuetter im Ophis Teile der Welt, die machairischen Segmente,
von der Finsternis befreien konnten, so dass nur die Zwischenraeume, die Segmentsraender, dem letzten Hochlord
der Finsternis als Lebensraum seiner Monster blieben. Diabelos oder Moerderbienen heissen die Monster des Zardos, die seither den Kontakt zwischen den Segmenten erschweren, aber nicht unmoeglich machen. Mit der
Schlacht von PONDARON aber hat eine Neue Zeit begonnen - unsere Zeit.
gez.Iras Cignavojo, Weltchronist (nach der Chronik Aengwyll of Llarns)
1.2. Die Welt bis heute
Lange hat es gedauert, bis die Welt sich von den Kaempfen von PONDARON erholt hatte, und aus den Ruinen
des Dunklen Zeitalters sich erste neue Staedte bildeten. Mit Pondaron hatte eine neue Zeitrechnung und eine neue Zeit begonnen. Neue Reiche entstanden und waehrend der Hochlord Zardos sich auf seine Hausmacht, den
Segmentsrand konzentrierte, gab es andernorts neue Kaempfe gegen die allerorts wiedererstarkte Finsternis. So kaempfte etwa der Magier Rugan Tandarra, der um 200 in der Schlacht der einundzwanzig Tage und Naechte
das Hexenreich Haengstir zurueckdraengte, das fast ganz Karcanon und mit den ihm verbuendeten Imperien auch die umliegenden Kontinente, Corigani und Yhllgord und selbst Gwynddor unter seine Kontrolle gebracht hatte.
Erst nach dem Fall der Imperien war es den einzelnen Gebieten moeglich, sich zu eigenen, zunaechst meist kleinen Reichen zu entwickeln.
Heute besteht in den meisten Teilen der Welt ein ungefaehres Gleichgewicht zwischen Licht und Finsternis, die beide sich zu myraweiten Organisationen zusammengeschlossen haben. Noch immer ist ZARDOS mit seiner
Dunklen Union der Schrecken vieler Laender, waehrend in der Lichtwelt der Tempelbau zugunsten des Goettervaters Chnum und anderer Goetter Zeichen des Lichts in unruhigen Zeiten setzt. Und waehrend manche
von Zeiten des Unheils reden, die Feuer und Drachen oder auch die Spinnen des Urboesen regieren, hoffen immer
mehr auf eine Zeit des Friedens. Noch aber ist diese nicht in Sicht, viele kleine und grosse Reiche sind in Konflikten untereinander, die diplomatisch immer oefter ueber den Botendienst von Yslannad gefuehrt werden,
der zugleich die Kommunikation und Verstaendigung leichter macht. Die in fast allen Teilen der bekannten Welt operierende Banlk von Myra aus Refor finanziert ihrerseits nicht nur den Ankauf von Soeldnern durch
Konfliktparteien, sondern auch grosse Bauvorhaben, gewagte Expeditionen und vieles mehr. So ist diese unsere
Zeit nicht nur eine Zeit der Wirren, sondern auch eine Zeit des Aufbruchs. Vieles wird noch geschehen, nicht zuletzt dadurch, dass Haendler begonnen haben, mehr und mehr Verbindungen auch ueber die Kontinente hinweg
zu suchen. Moegen die Goetter den Menschen und ihrem Handel gewogen bleiben!
gez. Philat von Begur, Chronist von Hermund
(Aus: Wolfgang G.Wettach (Hrsg): Welt der Waben-Spielregel, Kapitel 1. "Die Welt", September 1995)
Für mehr Geschichte von Myra vergleiche auch:
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