Pantheon 2

 

2. Das Pantheon - System des Kosmos

2.1 Die Genealogie der Götter

Die Gewissheit, dass es ein System im Kosmos gibt, verdanken wir einem Mann, der vor mehr als zehn Jahren die bahnbrechenden Ergebnisse  seiner Arbeit veröffentlicht hat: Fra Martinus und seiner Genealogie der Götter. Der Weise Fra Martinus konnte wohl nur aus jenem Land  stammen, das man zurecht seit langem die Perle der Weisheit nennt. Er  ist Priester des Ordens vom Grünen Kreuz in  Wohlthat, der Hauptstadt   Athanesias, und seit einigen Jahren nicht nur Leiter des Ordens in der Hauptstadt, sondern auch Leiter der Nationalbibliothek Athanesias. Als er sich an die Arbeit machte, in mühevoller Kleinarbeit die Mythen und Göttersagen der Völker zusammenzutragen, zu vergleichen und zueinander in Beziehung zu setzen, stand ihm damit nicht nur das Wissen Esoterias und die Weisheit des Dur-Tauhid-Amin zur Verfügung, sondern auch die  vielleicht beste, wenn nicht grösste Bibliothek der bekannten Welt, mit der höchstens die Bibliothek von Mairuvili oder die den Lamonten zufolge gigantischen Archive des Thagoth in Zun konkurrieren können. Er stellte fest, dass es eine klare Genealogie der Götter gibt, und dass sich aus den verschiedenen Mythen der Völker eine grosse gemeinsame Wahrheit, die dahintersteht und vergessen war, herausarbeiten lässt, eine grosse Götterlehre für ganz Myra. Mit seiner Arbeit lieferte er  die Grundlage für eine ebenso ganz Myra umspannende Religion, die  nicht eine einzelne Gottheit verehrt, sondern das ganze Pantheon.

2.2 Die Aufgabe der Priester

Der ganze Kosmos ist von Idee und System durchdrungen, und unsere  Aufgabe muss es dabei sein, dieses System zu erfassen und für andere erfassbar zu machen.
Was Fra Martinus als Ordensbruder des Grünen Kreuzes, damit Priester des EInen Gottes Aene, der für ihn über allen Alten Göttern steht und sie umfasst (und dessen Diener sie für ihn sind) nicht konnte, müssen wir tun: Priester des Pantheons werden.
       Alle Gottheiten sind Teil eines Pantheons und stehen zueinander  in Beziehung, so wie ihre Priester miteinander in Verbindung treten  müssen, um eine gemeinsame Religion des Pantheons zu schaffen, in der sich Gläubige aller Glaubensrichtungen wiederfinden können. Wo bisher  Tempel eines Gottes stehen, auch und gerade Tempel des Göttervaters,  müssen diese geöffnet werden für Menschen und Elfen, für Glaubende  aller Gottheiten des Pantheons. Wo bisher Tempel des EInen Gottes gebaut wurden, müssen sie Tempel des Einen Pantheons werden, des einen göttlichen Systems, das den Kosmos durchdringt.
Das Land Refor, wo bisher schon Tempel oder Schreine aller Religionen des Pantheons standen, kann ebenso zum Vorbild dienen wie religionsoffene Länder, etwa Al'Chatanir oder Aurinia, die beide Priester aller Religionen des Pantheons zu sich eingeladen haben, oder Darhgond, in dessen Grossem  Tempel von Jelrees schon seit seiner Fertigstellung unter König Sleig nicht nur der Rassúlu d'Or verehrt und der EIne Gott angebetet wird,  der vielmehr schon immer auch Gläubigen vieler Religionen als Pilger-  stätte von der Handelsroute aus dient, deren Gottheit kein eigener  Tempel gebaut wurde.
       Die Aufgabe der Priester der Alten Götter, jetzt Priester des Pantheons, ist es, aus diesen Ansätzen ein System zu schaffen, das allen Wesen, die Religion denken können, die Ausübung ihrer Religion im Rahmen eines Grossen Ganzen ermöglicht, und ihnen zugleich verdeut- licht, dass die Pantheon-Religion keine künstlichen Zusammenhänge schafft, sondern auf der Ebene der Menschen ein System aufbaut, welches das göttliche System des Kosmos, das schon immer vorhanden  ist, nur abbildet und erklärt.
       Die Religion des Pantheons, will sie für alle da und für alle  offen sein, muss sich bemühen, alle Religionen der Völker aufzunehmen und alle Unterschiede im Rahmen ihres Systems zu erklären. Die  Zuordnung der göttlichen Namen, Tiere und Symbole zu den Religionen des Pantheons muss erfolgen, wo sie noch nicht erfolgt ist, und für  alle einleuchtend geschehen.

Auch die Zeiten, die Tage und Monde und  Jahre, die Planeten und Sternbilder, alles steht in einem göttlichen Zusammenhang und will erklärt werden. Was für die Himmelsuhr der Aegyr Vailita galt, gilt auch hier: Es gibt das System des Kosmos - wir  müssen es nur begreifen, um es erklären und verständlich abbilden zu  können. Dies ist unsere Aufgabe, die Aufgabe der Priester.

Siehe auch:  ReligionTiere der GötterHeilige Bäume

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