Die Götter von Sartakis
Kasira, die allmächtige Mutter Erde, wird als oberste Gottheit und als allen anderen Göttern übergeordnet verehrt. Die Götter, die neben ihr
verehrt werden, sind vor allem Naturgötter, die in Zusammenhang mit ihr stehen:
Blamistoles, der Windgott, wird vor allem von den Bauern und den Seefahrern verehrt. Von den BRauern deshalb, weil ihn diese als für das
Wetter zuständig halten. Die Seefahrer deswegen, weil er dafür zuständig ist, ob günstiger (ungünstiger) Wind bläst.
Talfur,
der Wolkenreiter, Sendbote des Blamistoles. Er war zu Urzeiten einmal genauso mächtig wie der Windgott. Doch es kam zwischen beiden zum Streit und Blamistoles siegte. Da es jedoch den Göttern verboten ist, einander zu töten oder aller Macht zu berauben, legte ihm Blamistoles folgende Strafe auf: Er muß für alle Zeiten mit den Wolken ziehen (wohin ihn die Winde treiben). Die Macht die ihm blieb, besteht darin, zu bestimmen, welcher Art der Niederschlag ist, und wieviel Niederschlag es gibt. Er wird vor allem von den Bauern verehrt (Verhütung von Hagelschaden, zuviel Regen, Hilfe bei Dürre).
Pikapa, der Meeresgott, wird von den Seefahrern und von den Bewohnern der Küsten verehrt. Die Seefahrer vor allem aus dem Grund, daß er der
Beherrscher des Meeres ist, und sie ihn vor jeder Fahrt darum bitten sein Reich betreten zu dürfen. Die Bewohner der Küsten.bitten um Verschonung vor den Urgewalten des Meeres (Springfluten, Flut) und
auch um Freigabe von Meeresboden, der sehr fruchtbarer Ackerboden ist. Diese Freigabe erfolgte in den letzten 400 Jahren in der Geschwindigkeit von 100m Uferstreifen, das heißt mit der Geschwindigkeit
von 1/4 m pro Jahr.
Sein Sendbote, Drakher, der Wellenbewegende. Auch hier geht die Sage um einen Streit, bei dem Pikapa Sieger blieb, Er verbannte Drakher auf eine
Insel, auf der er bleiben muß. Von dieser Insel aus hat er dafür zu sorgen, daß das Meer Wellen schlägt. Die Macht, die ihm blieb, besteht darin,zu entscheiden, wie weit die Wellen reichen. Auch die Höhe
der Wellen bestimmt er, solange Pikapa nichts Gegenteiliges befiehlt. Drakher wird vor allem von Seefahrern verehrt, die ihn darum bitten, die Wellen mit dem Wind gleichlaufen zu lassen, da dies die
Fahrt fördert. Gegenteiliges würde das Schiff zu großen Belastungen aussetzen, die es sehr wahrscheinlich nicht überstehen würde.
Die vier bisher genannten Götter sind auch dafür verantwortlich, daß vor ca. 300 Jahren, einer Legende zu Folge, eine feindliche Flotte von 250 Schiffen in den Gewässern vor
Sartakis sank. Nachdem die Priester den Beistand ihrer Götter erfleht hatten, passierte folgendes: Die Wellen türmten sich haushoch auf, der Wind blies ihnen entgegen. Es hagelte Körner von der Größe
eines Männerkopfes, die Schiffsplanken wie Getreidehalme zerbrachen. Und Pikapa ließ das Meer zurücktreten, so daß Löcher von 2 - 3 km Durchmesser entstanden, in die die Schiffe fielen. Die Kosten für
die erforderlichen Zeremonien und Opfer betrugen 80 000 GS.
Seralpu, der Pflanzengott. Der Herrscher über alle Pflanzen. Als Verkörperung von ihm wird der Kalmal verehrt. Ein Baum der süße Früchte
trägt.(siehe Anlage) Dieser Baum kommt allerdings fast nur einzeln stehend vor. Unter Beachtung bestimmter Zeremonien dürfen die Früchte allerdings geerntet werden. Ausnahme: Der Kalmal-hain auf Kf
743/21. Dieser ist wegen der Häufigkeit der Bäume an diesem Ort zu einem Heiligtum erklärt worden. Der Hain erstreckt sich über 2 Quadratkilometer auf denen genau 15 625 (5 hoch 6) Bäume stehen. Es
kommen in diesem Gebiet keine anderen Pflanzen außer Jompa vor, so daß jeder Baum 128 Quadratmeter zur Verfügung hat. Seralpu Wird vor allem von den Bauern und den im Wald lebenden Sartanen verehrt. Von
den Bauern deshalb, weil ihre Felder zwar Frucht tragen, aber bei weitem nicht soviel Ertrag liefern würden, wie möglich wäre, wenn sie ihn nicht vergäßen. Von der im Wald lebenden Bevölkerung, deshalb,
weil sie in ihrem täglichen Leben immer wieder mit Pflanzen·in Berührung kommt und diese mit der Zeit zuachten gelernt haben.
Falur, der Förderer des Wachstums, Sendbote des Seralpu. Seine Aufgabe besteht darin, darüber zu wachen, wie groß Pflanzen werden. Ausnahme sind die
Kalmal, auf die er keinen Einfluß hat. Sie unterliegen dem direkten Einfluß von Seralpu. Die Vorgaben für das Wachstum liefert Seralpu in Absprache mit Kasira an Falur.
Milas, der Tiergott, auch das Urbild der Kraft, verkörpert in den Kalas. Elefantengroße Echsentiere, die nur noch selten in sehr abgelegenen
Gebirgstälern vorkommen. Herrscher überalle an Land lebenden Tiere (also ausgenommen Amphibien und Fische, denn diese unterliegen der Herrschaft von Pikapa.) Er wird vor allem von den Waldbewohnern
verehrt, die hauptsächlich von der Jagd leben. Außerdem ist er der Gott der Krieger, die ihn um die nötige Kampfkraft bitten.
Gallos, sein Sendbote, auch der Wächter genannt. Er hat darüber zu wachen, daß kein Tier, dessen Zeit noch nicht gekommen ist, zu Tode kommt. Ob
die Zeit gekommen ist, zu sterben (ob durchPfeil oder natürlichen Feind oder auch durch Unfallbestimmt Milas Außerdem hat Gallos aufzupassen, daß tote Tiere beseitigt werden. Deswegen gilt der Mantila,
ein Aasfresser, als Verkörperung Gallos.
Besonders von den Dandoreitern wird Syrenia, die Katzengöttin verehrt. Die Priester Syrenias sind diejenigen die für·die Pflege und den Unterhalt
von Dandos sorgen, deren Reiter nicht mehr·dazu in der Lage sind. Außerdem stellen sie das Aufsichtspersonal bei der Zucht innerhalb des ersten Jahres bevor der zukünftige Reiterdie Aufzucht und die
Pflege seines Tieres übernimmt. Im zweiten Jahr, in dem der Dandoreiter hauptverantwortlich ist für sein Tier, aber noch sehr unerfahren im Umgang mit ihm ist, stehen sie ihm mit Rat und Tat bei Seite.
Die Zuchtanstalten sind gleichzeitig die Tempel Syrenias und beinhalten auch gleichzeitig die Tempelanlagen.
Neben diesen Naturgöttern wird noch Pollathan, der Gott des Wissens und des Geistes verehrt. Er wird als derjenige betrachtet, der dem Menschen
den Verstand gegeben hat. Er ist nach Kasira der meist verehrte Gott des Landes. Er wird als nicht materiell, aber allerorten vorhanden betrachtet.
Sein Sendbote ist Talis, die Naugyr, die als Symbol für Schlaue und Klugheit verehrt wird. Naugyren sind Flugschlangen, die ebenfalls sehr selten
vorkommen.
Es geht die Sage, daß der Mensch von Kasira aus Erde geformt wurde. Da Kasira dem Menschen auch das Leben eingehaucht haben soll; wird sie auch als die "Lebensspenderin'
bezeichnet. Der Verstand wurde ihm von Pollathan gegeben, so daß der Mensch als Kind Pollathans und Kasiras betrachtet wird. Mit den Worten eines Priesters Pollathans: Pollathan hat dem Menschen einen
kleinen Teil seines unermeßlich großen Verstandes gegeben, der so klein ist, daß mit diesem Verstand keinerlei Wissen von Pollathan auf den Menschen übergeht. Der Mensch sammelt in seinem kurzen Leben
Erfahrung und schärft den Verstand. Wenn der Körper des Menschen wieder in Kasira aufgeht, geht sein Verstand und seine gesammelten Erfahrungen wieder an Pollathan zurück. Ist die gesammelte Erfahrung
eines Menschen gemessen an der Erfahrung Pollathans·auch wenig, so wird Pollathan doch durch jeden Menschen, der geboren wird und durch jeden Menschen,der stirbt reicher an Macht und Wissen.
In besonderer Weise wird Kasira von den Bergleuten verehrt.
Glaube in Bezug auf den Tod
Der Tod wird als naturliches Vorkommnis hingenommen. Man wird wiedereins mit Kasira und Pollathan. Der Körper zerfällt wieder zu Erde und der Geist des Menschen geht wieder in
Pollathan auf. Kasira und Pollathan werden als Eltern betrachtet, die ihre Kinder in die Welt schicken, damit sie etwas lernen, und sie später wieder zurück in ihre Obhut holen.
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