Katary - Vulkanelfen

DIE KATARY - VULKANELFEN AUS SILUR Dieses Bild zeigt Laraia Flammenberg, eine Katary die 423 am Grünen Meer wirkte.  Copyright Maryanne Mab English-Betie, Used with Permission

Beschrieben von Otwela von Memmering

Die Katary sind Elfen, die kurz vor Ende des Goldenen Zeitalters ihrer Rasse aus der Mitte ihres Volkes vertrieben wurden, da sie sich mit Marlitha eingelassen hatten, die ihnen durch einen verderblichen Zauber ihre Leiber nahm und sie in lebendige Feuer verwandelte und so Unheil über das Volk der Elfen brachte.
Auf diese Art verstoßen schworen sie allen Einflüsterungen der Finsternis ab und wandelten fortan getrennt von ihrer Rasse durch die Wälder, die ihren brennenden Leibern Nahrung gaben, traurig, um ihres Überlebens willen die Bäume zu zerstören, die sie liebten.
Endlich kamen sie nach langer Wanderung an die Küste der Weiten See, wo es ihnen gelang, ein Volk von Seefahrern trotz ihres erschreckenden Aussehens von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen, so dass jene bereit waren, sie in feuerfesten Gefäßen nach Silur zu bringen, einer schon damals abgelegenen Insel, wo, wie es hieß, keine Menschen oder Elfen, die sie nach den Ereignissen, welche zu ihrer Verwandlung geführt hatten, mieden, lebten, wo jedoch die brennbaren Ausdünstungen eines Vulkans Lebensgrundlage der Katary sein konnten. In Silur richteten sie sich in den Schwefelgruben an den Hängen des Bel- Arads ein, abseits der geliebten Wälder, die ihr Feuer zerstören würde, entschlossen, ein von allen Fremden gesondertes Leben zu führen.
Mit den Lavakindern, den Ureinwohnern Silurs, lebten sie in einem formlosen, friedlichen Nebeneinander, da beide Völker unterschiedliche Lebensräume bevorzugten und gering an Zahl waren. Allerdings übernahmen die Katary den Glauben an Manuijan, der ihren feurigen Körpern angemessener war als die alten, elfischen Naturgötter.
Einzelne Fischer und Robbenjäger waren die ersten Menschen, die zeitweise auf Silur wohnten. Doch legten sie keine dauerhaften Siedlungen an, und sie drangen nicht in das Innere der Insel vor, so dass die Vulkanelfen isoliert von dem Rest Myras eine eigene Kultur schufen.
Mit dem beschränkten Vorkommen brennbarer Stoffe mussten sie ihr Bevölkerungswachstum einschränken (welches sonst mit dem rasenden Fortschreiten eines Waldbrandes vergleichbar ist), so dass nie mehr als 10000 Katary auf Silur lebten. Trotz Marlithas Fluch lebten die Vulkanelfen ewig, es sei denn, ein Unfall oder ein Kampf setzen ihrem Leben ein Ende.
Schon bald nach ihrer Ankunft auf Silur, nachdem sie der Sorge um den Nahrungsnachschub enthoben und den Gefahren der Wanderung entronnen waren begannen die Katary, ihre Kunstfertigkeit im Schmelzen von Glas und im Formen von Metall zu erproben. Es dauerte Jahrzehnte, die richtigen Rezepturen zur Herstellung von farbigen und klaren Gläsern und bruchsicheren Stählen zu entwickeln, doch ihr ewiges Leben und ihre im Verlauf der Zeit angesammelte Erfahrung ließ sie zusammen mit der Geschicklichkeit, mit der sie ihre glühenden Körper als Essen einzusetzen lernten zu vollkommenen Schmieden und Glasformern werden.
Unbeeindruckt vom Lauf der Zeiten wendeten sie hundertfache Mühe auf, nur um winzige Verbesserungen zu erreichen und weil ihre Kenntnisse niemals abnahmen sondern mit jedem Experiment wuchsen schufen sie Gläser und Metallwaren von unfassbarem Wert. Ohne jeden Handelskontakt horteten sie Schätze, größer als Menschen sie sich vorstellen können, die sie selber jedoch gering achteten, auf dem Weg zu immer größerer Perfektion.
Durch das Volk König Jermais, welches rund 50 Jahre nach Pondaron Silur in Besitz nahm wurde die Insel erstmals dauerhaft von Menschen besiedelt. Die Katary betrachteten die Menschen zunächst von der hohen Warte ihrer künstlerischen Vollkommenheit als eine Art tölpelhafter Stümper. Mit beginnenden Kontakten nahmen sie jedoch die Vorteile, welche die Bereitschaft der Menschen bot zu handeln und die Erzeugnisse der Kataryhandwerker gegen begehrte Rohstoffe und Kostbarkeiten fremder Länder einzutauschen, ohne dass jene selbst das von ihnen verabscheute Risiko des Reisens auf sich nehmen mussten, gerne war.
Bald schon begannen die Katary für die monotone und gefährliche Arbeit des Erzabbaus und der Rohstoffgewinnung menschliche Arbeiter anzuheuern. Die lernten schnell von den Vulkanelfen handwerkliche Fertigkeiten und verdienten andererseits als Arbeiter wesentlich mehr als in der Landwirtschaft und in der Fischerei. Trotzdem kann kein menschlicher Arbeiter Silurs den Katary das Wasser reichen.
So sieht das Verhältnis der Katary und der Menschen heute aus: Die Katary fertigen als Meisterschmiede und Glasbläser kostbare Werkstücke, welche die Menschen kaufen und exportieren. Von den eingeführten Luxuswaren und Rohstoffen nehmen sie einen großen Teil ab. Die Menschen gewinnen durch den Zwischenhandel und arbeiten in den Bergwerken und Erzwäschen.
Mit gewisser Berechtigung betrachten sich die Katary den Menschen als kulturell überlegen. Wenn sie dennoch den König von Silur als ihren Herrscher anerkennen und einen gewissen Kontakt mit den Menschen pflegen ist dies durch ihre Abneigung gegen das Treiben der Welt, gegen Gefahren aller Art und gegen Kriege begründet. Ebenso erachten sie politische Macht als gefährlich und überflüssig, als die künstlerische Entfaltung lähmend, als Ursache aller Unglücke dieser Zeit. So sind die Silurer ihnen gewissermaßen das kleinere Übel gegenüber anderen, die sich möglicherweise in ihre Angelegenheiten mischen könnten. Ihre Vertretung im Amon- Gawaith ist eher passiver Natur und wird vorzugsweise genutzt anderen Katary den Kontakt mit den Menschen zu ersparen.
Wenn das Verhältnis zwischen Silurern und Katary dennoch freundlich ist ist vermutlich in der Einsicht des aufeinander- angewiesen- seins und der prosperierenden Geschäfte untereinander zuzuschreiben. Auch wenn den Katary der silurische Staat mit Königtum und Armee fremd ist und die Silurer wenig Verständnis für die philosophische und passive Gesellschaftsordnung der Vulkanelfen haben, auch wenn beide Völker verschiedenen Göttern anhängen und ihre Körperform unterschiedlicher kaum sein könnte leben beide Nationen seit mehr als 350 Jahren friedlich miteinander.

NACHTRAG

Seit dem schändlichen Überfall der Finstermächte auf Silur hat sich das Verhalten der Vulkanelfen verändert. Mit dem Verlust ihrer Heimat und der großen Schätze, die sie zurücklassen mussten wurden sie von einer Art „Kalter Wut“ gepackt, der sie ihre sonstige Vorsicht und Abneigung gegen den Krieg vergessen ließ. Unnachsichtig kämpften sie gegen die Anhänger des Feindes, besonders den Dunkelelfen gilt ihr Hass.
Doch sind sie nicht bereit, über diese Veränderungen zu sprechen; wir Gelehrten rätseln nach wie vor über die plötzlichen Verhaltensänderungen der Vulkanelfen, die wir Silurer doch so gut zu kennen glaubten. Wir müssen abwarten, welche Informationen unsere Verbündeten bereit sind, uns zu geben.

Otwela von Memmering, Ulf- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, am 5. Tischri 412 n.P.

    ZWEITER NACHTRAG

    So gebildet die Ehrenwerte Otwela von Memmering auch sein mag, sie ist schliesslich doch ein Mensch, keine Katary, und schildert die Kultur der Katary wie sie sich ihr darstellt oder dargestellt hat. Auch ich bin ein Mensch, aber was ich in meiner Zeit über die Elfen des Vulkans erfahren habe, unterscheidet sich doch ein wenig von Otwelas Vorstellungen:

    Natürlich leben selbst Elfen nicht ewig, auch wenn das uns Menschen mit unserer begrenzten Lebensspanne so erscheinen mag.
    In der Religion scheint ein grosser Teil Manuijan nahezustehen, dem chaotischen Herrn der Verbrennenden Sonne - passend, da man doch die Katary auch die Verbrannten nennt. Andere aber unter den Katary, jene die eher dem Licht nahestehen als der verbrennenden Zerstörung, folgen wie mir glaubhaft berichtet wurde eher den Feuerzwillingen, Yrlo und Yani.
    Was die Art ihrer Künste und der von ihnen hergestellten Güter angeht, so haben sie es in der Herstellung und Bearbeitung von Crystal so weit gebracht, dass ein Mensch es hinterher praktisch nicht mehr von Glas, dem göttlichen Geheimnis des Suchers, unterscheiden kann. Und aus Vulkangestein, so wurde mir versichert, können sie Gegenstände formen, etwa Waffen und Schilde die so glänzen, dass man sie für eine besondere Art Metall hält - was sie, wie mir versichert wurde, nicht sind.

    Am wunderlichsten erscheint mir der Bericht von den Transporten in “Feuerfesten Gefässen” - möglich , dass es sich dabei vor allem um Wasserfeste Gefässe gehandelt hat, denn die Katary sind sich selbst genug, auch wenn sie unter ihrer Haut, dem einzigen feuerfesten Gefäss das sie brauchen, stetig zu brennen scheinen. Alle Katary die ich bisher gesehen habe (und das waren immerhin zwei, wenn auch den einen nur aus weiter Ferne) bewegten sich wie Menschen, eleganter vielleicht, und konnten ganz normale Kleidung tragen, sofern sie dies wollten, ohne dass diese verbrannte. In und auf Wasser wie auch Eis fühlen sie sich nicht wohl, auch wenn ich nicht glauben mag, dass ein Spritzer schon ihr inneres Feuer löschen könnte.

    In der Hoffnung, dass Bild der Katary ergänzt und zurechtgerückt zu haben: Peldor Jhoy nach dem Bericht des
    Lukas Selmiones, Priester des Donnerers, eine Zeit lang Weggefährte der Katary Laraia Flammenberg

 

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