Hengster - Die Yerba
Die Yerba - Eine einführende Beschreibung
von Mark Maritain, Windrufer der Yerba
Körpergestalt Wir Yerba sind eine Herde von Zentauren. Unsere Körper treten in unterschiedlichen Gestalten auf. Verbreitet sind Pferde, mit dem Oberkörper eines
Menschen am Halsansatz. Es gibt Menschen mit Pferdeköpfen, Menschen mit Pferdebeinen und -schwänzen, Menschen mit Fell und viele weitere Mischformen. Außerdem gibt es reine Pferde und Menschen, die sich
der Herde aus freien Stücken angeschlossen haben. Bei uns treten alle unter Pferden üblichen Fellfarben und -muster auf, die unbehaarten Körperteile nehmen dabei in der Hautfarbe das Muster der
felltragenden Körperteile auf. Die durchschnittliche Schulterhöhe des Pferdeleibes beträgt 1,5 Schritt, menschenähnliche Yerba sind leicht überdurchschnittlich groß. Zentauren und Menschen sprechen das
All, die universale Sprache der menschlichen Myraner, viele Zentauren und die Pferde sprechen Pferdesprache.
Fressen und Saufen Wir Yerba sind Allesfresser. Fleisch gewinnen wir auf der Jagd. Unsere Beute sind Antilopen und Gazellen, wilde Ziegen und Schweine, alle Tiere
unserer Heimat, von den kleinen Erdwühlern bis zum Yarl. Außerdem sammeln wir essbare Pflanzenteile, Grassamen, Früchte und Wurzeln. Gerne essen wir Zuckerrohr und Honig. Besonders wichtig ist die Suche
nach heilenden Kräutern, über deren Wirkung wir umfassendes Wissen besitzen. Ackerbau und Viehzucht werden nicht betrieben. Wir trinken Wasser und den Sud bestimmter Pflanzenblätter. Als Rauschmittel
essen wir bestimmte Pilze und Pflanzen und trinken Alkoholika aus vergorenem Honig. Teil religiöser Zeremonien ist das rauchen bestimmter Hanfsorten, Gras genannt.
Unsere Gesellschaft Basis unserer Gesellschaft ist die Herde. Der Begriff Herde bezeichnet sowohl die Gesamtheit aller Yerba als auch alle kleineren Gruppen.
Besonders wichtig sind die kriegsführenden Hengstherden und die Stutenherden, in denen die Fohlen großgezogen werden. Herden werden von Leithengsten und Leitstuten geführt. Familienverbände kennen wir
nicht, obwohl es enge Bindungen zwischen Stuten und ihren Fohlen gibt. Einen Herrscher gibt es nicht, am ehesten füllt der Windrufer diese Funktion aus, das ist der Leithengst, der am innigsten mit den
Ahnen sprechen kann.
Unser Leben Als Jäger und Sammler benötigen wir Yerba nur wenig Zeit zur Nahrungsbeschaffung, nicht mehr als eine oder zwei Stunden am Tag. Eine oder zwei weitere
Stunden dienen der Nahrungszubereitung, zwei weitere Stunden der Körperpflege, acht Stunden der Ruhe. So haben wir im Schnitt elf Stunden der Muße, die wir aber nicht träge verbummeln sondern mit
vielerlei Tätigkeiten füllen. Hengste verbringen viel Zeit mit Waffenübungen, Stuten noch mehr Zeit mit der Aufzucht und Unterweisung der Fohlen. Das ist deshalb besonders wichtig, da wir keine
schriftlichen Aufzeichnungen führen, sondern unser Wissen mündlich bewahren. Wir Yerba lieben die Wissenschaften, besonders die Philosophie und die Mathematik, da für deren Ausübung keine weiteren Mittel
erforderlich sind und lange philosophische Gespräche oder mathematische Übungen bereiten uns viel Vergnügen. Ein weiterer Zeitvertreib sind komplizierte Denk- und Strategiespiele, neben dem
unverwüstlichen Setron auch 40 Hufe und Dämonenschach. Die bildenden Künste werden unter den Yerba kaum gepflegt, den darstellenden Künsten wird dafür umso mehr Raum gewidmet, mündlich überlieferte Epen,
Tänze und Lieder erfreuen unsere Herzen.
Unsere Religion Wir Yerba achten und respektieren die alten Götter. Unsere besondere Verehrung gilt Dondra und Horcan, aber viel wichtiger ist uns die Weisung durch
unsere Ahnen, die uns mit den Winden begleiten und in unseren Fohlen wiedergeboren werden. Ihre Macht wirkt durch die Hände unserer Schamanen und ihre Stimmen sprechen in unseren Träumen zu uns.
Unsere Herkunft Wir Yerba stammen von den Hengstern ab, die in den Traumwäldern der Schattenzone lebten. Die Hengster waren Frucht der Liebe zwischen Mensch und
Pferd unter dem ewigen Dämmerlicht in den Traumwäldern. Der Lichtbote zerstörte unsere Heimat wegen eines eitlen Streites zwischen Licht und Finsternis. Das verstreute die Hengster in viele Herden, von
denen die Yerba eine sind. Wir zogen gen Machairas und wandern heute in den Steppen und Wäldern Nykeriens.
Der ewige Zug So erklärt es sich, dass wir Yerba Nomaden sind. Wir bauen keine Häuser und kennen keine abgegrenzte Territorien. In Nykerien folgen wir den
Wanderungen unserer Beutetiere, die ihrerseits den mit den Jahreszeiten wechselnden Vegetationszonen folgen. Wir besitzen wenig irdische Güter, vor allem Waffen, Werkzeuge und Decken und unser Besitz ist
so beschaffen, das wir ihn auf unseren Zügen mitnehmen können. Dank des warmen Klimas in Nykerien und wegen unseres Fells verzichten wir in der Regel auch auf Kleidung, obwohl wir uns zum Schlaf gerne in
Decken hüllen.
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