|
Welt der Waben Das Fantasy-Briefspiel der Welt Myra
Spielregel für die Segmente Karcanon, Karnicon und Ysatinga Stand: Tischri 422 nP
Vorwort
Diese Spielregel soll keine Neuversion der üblichen alten Spielregel darstellen. Sie soll lediglich den Spielern Karnikons und Ysatinga eine einheitliche Regel zur Verfügung stellen, die
teilweise fehlerhaften Exemplare ersetzen, und die verwendeten Sonderregeln Karnikons und Ysatingas zusammenfassen.
0. Das Spiel
Dieses Spiel ist entstanden aus der Idee der Verknüpfung verschiedener Fantasy-Spiele, von denen viele der an der Entstehung dieses Spieles Beteiligten das eine oder andere heute noch
spielen. WELT DER WABEN simuliert den Ablauf von Kultur- und Reichsentwicklungen auf der fiktiven Welt Myra, deren Schicksal von den Spielern und Mitspielern durch regelmäßige (zugegeben zuweilen auch
unregelmäßige) Spielzüge maßgeblich beeinflußt wird. Nicht auf allen Teilen der Welt wird gespielt. Jeder bespielte Teil der Welt, Segment genannt, wird von einem, oder mehreren Spielleitern geleitet, der über
die Einhaltung der Spielregel und eventueller Zusatzregeln, die für das einzelne Segment gelten, wacht und mit der Auswertung der Spielzüge ein Mitteilungsblatt, Segmentsbote genannt, versendet.
1. Die Welt
Die Welt der Waben ist ein erdähnlicher Planet namens Myra irgendwo im phantastischen Universum, in dessen verschiedenen Gegenden ganz unterschiedliche Gesetze von Natur und Magie gelten.
Hier auf der dritten Welt in dem Sonnensystem, das von seinen intelligenten Bewohnern „Felder Aros“ genannt wird, dominiert das Symbol des Hexagons, der Wabe. Sechs Winde und zwölf Gestirne bestimmen die
Himmelsrichtungen auf dieser Welt (also z.B. Machairas und Ophis statt Nord und Süd). Myra ist, zumindest was die Kontinente GORGAN und VANGA betrifft, eine Parallelwelt zum Planeten VANGOR und hat mit diesem die
Geschichte gemeinsam, die sich auf einen sagenumwobenen Helden namens MYTHOR und seine Gefährten bezieht. Es gibt und gab magische Tore zwischen beiden Welten, die sie früher eng verbanden. Myra ist eine Welt mit
vielen Gesichtern - weil von hier aus Tore in viele andere Welten und Zeiten führen, die aber nur die Besten finden, öffnen und durchschreiten können, wird sie auch ZWISCHENWELT genannt. Nur Teile der Welt sind
in unserer Zeit bewohnbar für Menschen, Humanoide oder Tiere, weil MÖRDERBIENEN in unvorstellbarer Menge den Planeten bevölkern, die für die meisten Lebensformen den Tod bedeuten. Die Gebiete, von denen sie
größtenteils - wenn auch nicht für immer - zurückgedrängt sind, werden Segmente genannt. Das älteste Segment, auf dem sich bereits Kulturen gebildet und Reiche formiert haben, ist KARCANON; anderswo wird mit dem
Aufbau erst begonnen. Für jedes dieser Segmente gibt es einen Hüter, der die Einhaltung der Ewigen und der Magischen Gesetze überwacht und so den Aufbau von Reichen und Kulturen überhaupt erst möglich macht. Wie
erwähnt ist die Wabe das dominierende Symbol auf Myra. Die Umkehrung des magischen Sechsecksymols ins Finstere ist am deutlichsten verwirklicht in der MÖRDERWABE, dem Hort des ZARDOS, der Herr der Mörderbienen. Die
Mörderwabe ist das Symbol der Finstermächte auf Myra.
1.1. Die Welt gestern
Aus der Vorzeit ist wenig bekannt und die Vergangenheitsgelehrten müssen sich, was die Frühgeschichte betrifft, auf Sagen und Legenden verlassen. Das meiste Material liefert noch der
Sagenzyklus um den Helden Mythor, den man den "Sohn des Kometen" nannte. Davon ausgehend läßt sich Folgendes sagen:
"Am Anfang war das Chaos, und aus dem Chaos wurden Segmente, deren Hüter, die Erhabenen, sich der Ordnung verschrieben. In der "Alten Welt", Gorgan, war das Leben
bestimmt vom ewigen Kampf der Kräfte des Lichtes gegen die Finsternis. Große und gewaltige Schlachten wurden geschlagen und von einigen wissen wir durch die Lieder Lamirs des Sängers, eines der größten Barden jener
Zeit, daß sie ohne die Hilfe des Helden Mythor sicherlich verloren gewesen wären. Wahrlich groß war jene Zeit: Groß war die Zahl der Helden und stark die Magie, vor allem der Finstermächte. Alte Götter, Riesen,
Aasen, Schrate und Trolle wandelten im Lichte Aros auf der Oberfläche dieser Welt und die Frauen beherrschten eine Hälfte Myras mit Schwert und Magie. Uralte Orden und Bünde, wie etwa die Alptraumritter, deren
Letzter vor langer Zeit Myra verließ, um Vangor zu retten, existierten auf beiden Welten, um die Sicherheit der Lichtwelt zu gewährleisten. Jedoch waren sie nicht stark genug, den Finstermächten Einhalt zu gebieten.
Der Neid, die Neutralität und die Dekadenz, die in vielen Teilen der Welt herrschten, garantierten den scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg des Bösen unter dem damaligen Herrn der Finsternis, dem Darkon von Gorgan. Nur
mit all ihrer Kraft gelang es den Helden der Lichtwelt - Mythor, Arruf, Nottr, Necron, Leif, Luxon und wie sie alle heißen mochten - den absoluten Sieg der Finsternis zu verhindern, den Darkon zu töten und den
Fortbestand beider Welten zu sichern. Aber ihre Kraft war geschwächt, die Lichtwelt zwar nicht der Finsternis, aber der Neutralität des allgemeinen Chaos unterworfen. Lange noch währte der nie endende Kampf mit
großem Aufwand, und immer wieder war alle Kraft nötig, um den Sieg der Finstermächte zu verhindern und im Chaos Inseln des Lichtes zu schaffen. In anderen Teilen der Welt waren es andere, als die oben erwähnten, die
Kräfte des Guten denen des Bösen entgegenstellten, etwa der Magier Rudan Tandarra, der in der Schlacht der einundzwanzig Tage und Nächte das Hexenreich Hängstir zurückdrängte, das von ganz Karcanon Besitz ergreifen
wollte. Von dieser und anderen Taten wird noch zu berichten sein - doch zu anderer Zeit und an anderem Orte. Eines Tages dann, vor langer Zeit, öffneten sich erneut alle jene Tore nach Vangor, die lange Zeit
geschlossen gewesen waren, und ein unübersehbarer Flüchtlingsstrom zog einundzwanzig Tage und Nächte lang hindurch und ergoß sich über alle Teile Myras, vor allem in den Bereich des Nordens (Literaria), der fortan
"Asylia-Archipel" genannt wurde. Das Unglaubliche war geschehen: Das Schicksalsrad Puras, der Göttin des Glückes, hatte sich gelöst und die Schicksale der beiden Welten, Myra und Vangor, über Jahrhunderte
gleich verlaufen, hatten sich getrennt! Die Entscheidungsschlacht des Lichtes gegen die Finsternis, ALLUMEDDON, war in den beiden Welten unterschiedlich gut verlaufen, wofür die elenden Flüchtlingsscharen, die
nun durch die Weltentore zogen, ein beredtes Zeugnis darstellten. In ihren Nachkommen jedoch ist die Vergangenheit Vangors, wie auch zum Beispiel das Vermächtnis der Alptraumritter oder des Shalladad noch nach
Myriarden von Generationen lebendig. Ich schließe mit der Frühgeschichte Myras, denn der Exodus der alten Völker von Vangor nach Myra markiert den Anfang einer neuen Zeit, da sich aus dem Chaos neue Inseln der
Ordnung, neue Lichtreiche bildeten.
gez. Aengwyll von Llarn, Chronist von Dunster"
1.2. Die Welt bis heute
Was seit der Zeit von Allumeddon geschah klingt nach in der folgenden Chronik der Lichtwelt, die aus der Gegenwart der Welt der Waben kommt. Sie erschien zuerst im MBM 2 und wurde leicht
gekürzt:
"O ihr Götter des Lichts! Unermeßlich sind die Opfer, die wir bringen mußten, zu retten die Lichtwelt vor den bösen Mächten der Finsternis. Doch kein Leid war vergebens, denn
heute hat sich die Lichtwelt wieder gefestigt. Bezwungen sind die größten Gefahren der Schattenzone und gebrochen ist die Macht der Dämonenheere. 403 Jahre sind nun schon ins Land gezogen, seit in der letzten großen
Schlacht des Lichs gegen die Finsternis die Dunkelmächte von der Oberfläche der Welt verbannt wurden. Doch dieser Sieg verzehrte auch alle Kräfte des Guten. Zerschlagen und zerstreut waren die Reiche der Lichtwelt,
als eine gewaltige Naturkatastrophe von neuem den gorganischen Kontinent in seinen Grundfesten erbeben ließ. Nur nebelhaft sind Berichte von diesem Ereignis überliefert. Die Einen erzählen von einem riesigen
Himmelsstein, der von Süden kommend in Gorgan einschlug, dort, wo die Wasser des Berusinischen Meeres strömen. Andere sagen, die Erde habe sich plötzlich geöffnet und unzählige Feuerberge verdunkelten den Himmel mit
ihrer emporgeschleuderten Asche. Feuerrot glühende Lavabäche ergossen sich unter ohrenbetäubendem Brodeln über Jahre hinweg in das zischende Wasser des Fulmar-Meeres. Das rote Leuchten gab den Nächten weithin
sichtbar eine gespenstische Helligkeit. Heute verwehren ungebändigte Naturgewalten und unbekannte Wesen der Tiefen See jeden Kontakt nach Westen zum gorganischen Kontinent. Im Osten desselben aber liegt der zu
Zeiten der Vorväter meist wenig beachtete Kontinent Karcanon mit den dazugehörigen Inseln. Das geistige Erbe Gorgans ging jedoch keineswegs verloren. Es lebt fort in den Legenden und Taten vieler Völker der Welt
Myra. Auch heute noch gibt es genug zu tun für die Streiter des Lichtes, da die Finsternis, in Gestalt von drei Schülern des Darkon, mit neuer Kraft versucht, ihren Hauch des Bösen in der Lichtwelt zu manifestieren.
Dies sind der Großherzog der Schatten, Dularothomae, die Sumpfhexe und Beherrscherin des Feuers, Hecate, und besonders der Hochlord der Finsternis, Zardos, Herr der Mörderbienen. Aber auch Genaueres zu erfahren über
das Schicksal Vangors, Licht in jenes Dunkel zu bringen, wird die Aufgabe der kommenden Generationen sein. Nun wollen wir den Göttern Dank sagen, die uns im Kampf gegen die Finsternis unterstützt haben, und
voller Tatendrang sehen wir kommenden Zeiten entgegen. Dank dafür, daß es an uns ist zu erleben, wie sich aus dem Chaos alter Zeiten und auf den Ruinen alter Macht neue Reiche und Mächte formieren und festigen.
Mögen die Götter des Lichts mit all ihrer Kraft auf unserer Seite stehen und so uns Menschen den Weg ebnen, um das große Werk zu vollbringen: Zu schaffen die Lichtwelt auf unserem Planeten, zu wandeln die bösen
Kräfte zum Guten, zu entreißen der Finsternis die Macht des Hasses, zu erschaffen eine Harmonie zwischen Licht und Schatten im Sinne der göttlichen Liebe für eine Zukunft in Menschenwürde, Frieden, Glück und
sprühender Freude alles Lebendigen. Mit zuversichtlichem Herzen kann ich heute die Chronik der Lichtwelt beschließen. Das Licht sei mit uns!
Agape n`Or - n`Or Lunar
gez. Ritter ArThorn, Reichsfürst von Aldodwereiya 20. Adar 403 nach Pondaron"
|