MYRA

 Kroetenkurier_8

Ktztssl

Unabhängig * Überparteilich * Sauber!

No.8 Kislew 418 n. P.

Hrrb-Zdkkd, BürgerInnen von Zdkrrbgsrkgssklpn!

 

„Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Wir alle kennen dieses alte Sprichwort unserer Vorväter, welches uns darauf hinweisen soll, daß gute Absichten allein nicht ausreichen, um unbehelligt seinem Tagewerk nachzugehen. Seine traurige Bestätigung hat es im letzten Tischri gefunden, als khandische Kriegerhorden in das Hochland von Dnl-Snb einfielen, um die Unsrigen von dort zu vertreiben. Zwar konnten sie zurückgeschlagen werden, doch heißt dies, daß wir uns wieder auf einen Krieg einstellen müssen? Der Angriff kam um so überraschender, da die bereits über ein halbes Jahr andauernden Friedensverhandlungen mit Khandia sich endlich einem erfolgreichen Ende zu nähern schienen. War der Überfall womöglich nur die Eigenmächtigkeit eines örtlichen Befehlshabers? Die nächsten Monate werden es zeigen. Das Büro des Oberkriegskröterichs Nzp-Rbrk ließ jedenfalls wissen, daß zusätzliche Truppen an die Grenze verlegt wurden, man sich ansonsten jedoch abwartend verhalten würde. Hoffen wir, daß der Angriff nur die kurzsichtige Tat eines von fermentiertem Fischöl benebelten Verstandes war, auch für die Khandier. Denn im Krieg verlieren letztendlich alle Beteiligten. Aber der Angriff hat auch gezeigt (siehe hierzu unsere Sonderbeilage, den Bericht des Militärhistorikers Ch’stijli) daß, solange wir mit vereinten Kräften zusammenstehen, uns kein äußerer Feind zerstören kann. Unsere Einheit ist unsere Stärke, es bedarf vielleicht nur noch einer gewissen Übung in der gemeinsamen Bewältigung unserer Aufgaben. Leider scheint es jedoch, als wäre dies nicht allen Völkern in unserem schönen Reich bewußt. Wie sonst ist die Anmaßung der Matriarchin der Nkk und der Königin der Skh zu verstehen, zusätzliche Siedlungsgebiete zu verlangen? Haben diese beiden Völker sich doch bisher weder von dem Bürgerkrieg, noch von den Wiederaufbaubemühungen der folgenden Jahre von ihrer unseligen Fehde untereinander abhalten lassen. Fürwahr, ein schlechtes Vorbild für unsere Bürgerinnen und Bürger. In jedem Fall aber keine Position, aus der heraus man Ansprüche stellen könnte. Die Dschungelschkkd und die Initatapl haben ihre Bereitschaft, ihr Blut für uns alle zu vergießen, erst kürzlich wieder unter Beweis gestellt. Und was wären unsere stolzen Städte ohne den Fleiß und die Geschicklichkeit der Grimmgrabs? Selbst die Sumpfwinzlinge steuern ihren Teil bei im Aufbau der Pnnxklrhmlpn von Nlz-Dhrg. Ich könnte noch zahlreiche andere Beispiele aufführen, für sowohl Völker als auch Einzelpersonen, die selbstlos ihr eigenes Wohl dem Wohle unseres Reiches untergeordnet haben – aber haben diese Edlen auch nur einmal etwas für sich gefordert? Nein, das Recht, ihr Leben selbst zu bestimmen und die Sicherheit, daß niemand ihnen diese Freiheit nehmen wird ist all diesen immer genug Belohnung gewesen. Auch die neuen Gemarken waren kein Sold für geleistete Dienste, sondern ein Geschenk für die, die sich würdig erwiesen haben und der Ausdruck dessen, als was wir unsere Heimat sehen: als Gemeinschaft freier und friedlicher Völker des Ophis, die zusammenstehen und einander beistehen, auf daß nie wieder sich einer über sie erhebe, und sich anmaße, über ihr Schicksal zu bestimmen. (mqx)

Kurzmeldungen

Auch Skh und Nkk fordern neue Siedlungsgebiete im Ophis

Sowohl Vertreter der Matriarchin der Nkk, als auch Boten der Königin der Skh sprachen beim Oberkriegskröterich Nzp-Rbrk vor. Die Abgeordneten der beiden chronisch verfeindeten Völker verwiesen darauf, daß Grimmgrabs, Initatapl und Dschungelschkkd im Ophis neue Gemarken zur Besiedlung zugeteilt bekommen haben, und daß ihre Völker, sowie verschiedene andere, beispielsweise die Sumpfwinzlinge und die Pardi, bisher leer ausgegangen seien. Der Oberkriegskröterich verwies auf die bisher fehlende Beteiligung der beiden Völker an den staatsbürgerlichen Pflichten, versprach aber, den Sachverhalt zu prüfen. Siehe hierzu auch den Kommentar auf Seite 1. (mqx)

Überraschender Zulauf zu Schkkdreligion bei den Nz-Nm

Reisende, die unlängst bei den Nz-Nm einkehrten, berichten von einer merkwürdigen Spaltung. Wie es scheint, ist der Großteil der dort lebenden Krötinnen zu einer neuen Gottheit übergetreten, deren Lehre von einer Schkkdpriesterin verbreitet wird. Ein kleinerer Teil hat sich nach erbitterten Auseinandersetzungen von den neu Bekehrten losgesagt, und ist unter Lobpreisungen der Xl tief in den Dschungel gezogen (tmp)

Sumpfwinzling wird Vorsitzender der EHK (Erendyrischen Historischen Kommission)

Nun ist es entschieden. Die wichtigste Berufung der Pnnxklrhmlpn von Nlz-Dhrg geht an den Sumpfwinzling Flxdhn. Dieser nahm den Ruf am Ersten des Tewet 418 in der Großen Halle der Pnnxklrhmlpn von Nlz-Dhrg an. „Es ist mir eine große Ehre, für diese bedeutende Aufgabe ausgewählt worden zu sein, und zugleich eine Herausforderung, die ich im Bewußtsein ihrer Komplexität auf mich nehmen möchte“ diktierte der frischgebackene EHK-Vorsitzende der anwesenden Presse auf dem Empfang nach dem feierlichen Akt in die Notizpergamente. (tmp)

Scharmützel im Ophisdschungel

Wie aus dem Büro des Oberkriegskröterichs Nzp-Rbrk verlautbart wurde, sind khandische Truppen im Tischri 418 in zdkrrbgsrkgssklpnisches Gebiet auf Dnl-Snb eingedrungen. Was die Ursache dieser feindlichen Handlung gewesen sein könnte, ist derzeit noch unklar. Die Schkkd aus Khandia konnten jedoch von unseren Grenztruppen unter der Führung von Oktrut zurückgeschlagen werden. Der militärische Oberbefehlshaber auf Dnl-Snb, Ufuk, hat jedoch zusätzliche Truppen angefordert, um die Grenze in ihrer vollen Länge zu sichern. (mqx)

Erneuter Angriff von Tiefseemonstern auf Schiffe im Ophis

Nun schon zum zweiten Mal wurden Schiffe unserer Flotte von Tiefseemonstern angegriffen. Dazu sagte der Sprecher der Arbeitsgruppe „Risiken des Schiffsverkehrs“ an der Pnnxklrhmlpn zu Nlz-Dhrg: „Derlei tragische Unfälle könnten verhindert werden, wenn die Kapitäne sich mehr an unsere Warnungen halten würden“. Der Ktztssl wird deshalb in Zukunft die Warnungen der AG Risiken des Schiffsverkehrs auf seiner Bekanntmachungen-Seite veröffentlichen. (tmp)

Bekanntmachungen

  • Beschränkte Mobilmachung: Junge Leute, vorzugsweise mit Erfahrung in kontrollierter Gewaltausübung, melden sich bitte bei den zuständigen Militärbehörden.

 

  •  Aufgrund der jüngsten Schlingeraktivitäten werden wieder Schiffshandwerker, Schiffsbaumeister und Baumsinger gesucht. Interessenten bitte in den Werftbüros in Nlz-Dhrg und Rtp-Dhrg vorsprechen.

 

  •  Unbekannte Schiffe sind den zuständigen Behörden sofort zu melden. Weder Piraterie noch Spionage werden in unseren Gewässern geduldet.

Reisewarnungen

Risikofaktor

Schlinger

Riesenkraken

KF

F 37

H 10

Letzte Sichtung

Marschäschwan 418

Marschäschwan 418

AG Risiken des Schiffsverkehrs
 Pnnxwqqtllklrhm Pnnxklrhmlpn Nlz-Dhrg

Die Schlacht im Ophisdschungel

von Ch’stijli, Militärhistoriker in Zdkrrbgsrkgssklpn

 

Die erste militärische Auseinandersetzung im Ophis seit dem Ende der großen Dürren, in denen die Völker durch die Nebel der Trennung an direkten Kontakten gehindert wurden, fand am äußersten Rand von Erendyra, im Schatten der großen Vulkane statt. Ein Heer jener Menschen, die auf Khandia leben, tausend Speere stark und gut ausgebildet, versuchte die Zdkrrbgsrkgssklpn aus den Hochlanden der Dschungelhalbinsel zu vertreiben. Als sie sich an den Aufstieg machten, stellte sich ihnen ein Grenzpatrouille von knapp zweihundert Bürgerinnen und Bürgern von Zdkrrbgsrkgssklpn entgegen. In höflichen Worten wiesen sie die Eindringlinge darauf hin, daß sie zdkrrbgsrkgssklpnischen Boden beträten, und baten sie, dies zu unterlassen, bis sie eine Genehmigung des PER von Zdkrrbgsrkgssklpn dazu hätten. Doch die Krieger aus Khandia lachten nur und machten sich daran, die Hochlande zu erklimmen. Noch einmal verwarnte der Patrouillenführer die Khandischen, doch da er sah, daß diese sich wohl kaum von ihrem kriegerischen Treiben abhalten lassen würden, sandte er einen Boten, auf daß dieser das nächstgelegene zdkrrbgsrkgssklpnische Heer aufsuche und herbeihole, um den Gegner am Überschreiten der Grenze zu hindern. Dann ließ er die Schützen eine gefiederte Warnung vor die Füße der khandischen Vorhut senden, um den Ernst ihrer Worte zu verdeutlichen. Doch wieder achteten die Khandischen nicht die Zeichen, sondern ließen ihre Schützen aufmarschieren, die nun ihrerseits die zdkrrbgsrkgssklpnischen Truppen mit ihren Pfeilen beharkten.

In verzweifelter Hast eilte der Läufer durch den Dschungel, bis er auf ein Heer von gut tausend Rekruten stieß, daß Oktrut aus Pltztz gerade zu Trainingszwecken durch die Hochlande führte. Dieses Heer bestand aus jungen Soldatinnen und Soldaten, gerade den Baracken entronnen und eifrig, sich zu beweisen. Schließlich standen hier erstmals Ktznt, Initatapl und Schkkd mit ihren unterschiedlichen Kampfweisen seit an seit in einem Heer. Kurz entschlossen raffte Oktrut seinen Trupp zusammen und eilte, die Patrouille zu unterstützen.

Diese war inzwischen in arger Bedrängnis, hatte sich von den wild angreifenden Khandischen arg dezimieren lassen, doch noch hielt sie die Hänge des Hochlandes, während der Gegner sich mit dem Aufstieg mühte. Schon sah der Patrouillenführer seinen Trupp zerrieben und niedergeworfen von der Übermacht, da schallte der Schlachtruf von Zdkrrbgsrkgssklpn über das Feld und frische Truppen warfen sich auf den Feind, der durch den mutigen Widerstand der kleinen Spähtruppe an den Hängen festgehalten worden war. Doch hier zeigte sich, daß die Unterschiede in der gewohnten Kampfweise zwischen den verschiedenen Völker noch einiges an Gewöhnung bedurfte. Während die Dschungelschkkd sich mit Enthusiasmus auf die Khandischen warfen, strebten die Initatapl, zahlenmäßig der Hauptteil der Truppe, den Wipfeln entgegen, um den Gegner aus der Höhe herab mit Wurfgeschossen zu beharken. Da sich die Dschungelschkkd aber so schnell im wilden Durcheinander mit den Khandiern befanden, konnten die Initataplschützen ihr Bombardement nicht recht einsetzen, ohne die eigenen Truppen zu treffen. Am Boden aber waren die Khandischen wiederum nun zahlenmäßig überlegen, und es zeigte sich auch, daß sie an Geschick und Ausbildung den Dschungelschkkdkriegern überlegen waren. Diese mußten herbe Verluste einstecken und wurden von den Khandischen die Hänge hinaufgedrängt. Das Blatt drohte sich zu Gunsten Khandias zu wenden, als endlich die Speerträger der Ktznt, eine Hundertschaft blutrünstiger Nz-Nm-Amazonen, die Flanke des Gegners erreicht hatten, und sich wild kreischend auf die überraschten Khandier warfen. So schrecklich war ihr Anblick, und so wuchtig ihr Ansturm, daß die Reihen der Khandischen zu wanken begannen und suchten, sich vom Feind zu lösen. In guter Ordnung zogen sie sich zurück, und weder die Dschungelschkkd, welche Respekt vor der khandischen Kampfkunst gewonnen hatten, noch die Ktznt, die zu gering an der Zahl waren, mochten ihnen folgen, und wurden auch von Oktrut zurückgehalten. Schließlich galt es, das eigene Territorium zu sichern, und nicht, auf khandischen Boden vorzudringen. So aber strömten die Khandier wieder die Hänge hinab, genau dort, wo die sechshundert Initatapl sich auf den Baumwipfeln niedergelassen hatten. Diese sahen nun endlich die Möglichkeit, unbehindert durch die eigenen Truppen in den Kampf einzugreifen und ließen einen Hagel von Geschossen auf die Khandischen niedergehen, gerade als diese im Begriff waren, sich zu sammeln und erneut vorzustoßen. Einen fürchterlichen Blutzoll forderten die Schützen der Initatapl, so daß die Reihen der Khandier erst wankten, und dann zurückwichen, Hunderte der ihren niedergestreckt zurücklassend.

Die Freude auf zdkrrbgsrkgssklpnischer Seite aber war gedämpft, lagen doch fast die Hälfte der Dschungelschkkd und mehr als zwei Drittel des Spähtrupps tot auf der dampfenden Dschungelerde. Aber wenn etwas die jungen Kriegerinnen und Krieger erfreute, so war dies nicht die Zahl der feindlichen Toten, auch wenn es fast doppelt so viele waren wie die eigenen, sondern das Bewußtsein, gemeinsam die Heimat erfolgreich verteidigt zu haben.