MYRA

 Geschehnisse_417_n.P.

Die Geschehnisse im Jahr 417 n.P.

Die Geschehnisse im Siwan und Tammus 417 n.P.

Ein Segment atmet auf. Nach drei langen, harten Wintern und zwei dürren Sommern scheint der Frühling 417 nach Pondaron zum ersten Mal wieder glücklicher zu verlaufen. Allenorts beginnen die Bauern mit der Aussaat, und aus allen Reichen hört man wieder optimistischere Töne über die Zukunft.

Allerdings ist die Zeit in keinem Reich spurlos vergangen. Am deutlichsten sieht man das in den starken Verringerung der Heeresstärken, die überall vorgenommen werden. Aber nun gilt noch mehr als früher, daß die Heere von Erendyra die elitärsten von ganz Myra sind, denn auf keinem anderen Segment ist die durchschnittliche Kampfkraft höher als hier.

Ein lautes Brüllen verkündete das Ende des Winters in Drakon, im hohen Machairas von Erendyra. Die Drachen haben sich wieder erhoben und tauchen immer wieder am Himmel über dem Hochland auf. Der kalte Blick der Reptilien hat sich schon wieder nach Ophis gewendet, auf die Länder cathracha cumhachtéach unter ard rì Dréimire uanBheannaithe. Eigentlich sollte dieser Konflikt aus der Welt sein, aber irgend etwas hat die Drachen erzürnt. Wanderer erzählen von unterbliebenen Tributzahlungen, aber niemand weiß etwas genaues.

Bei den Waldvölkern geht es etwas ruhiger her. Krimisten, Køstalen, Odenen und Cuilleann Croi-Tor regen sich langsam wieder, noch ohne sich gleich wieder gegenseitig an die Kehle zu gehen. Aus Køstalen hört man einiges über Veränderungen, die in den letzten Jahren geschehen sein sollen. Aber wieder einmal weiß niemand etwas genaues.

Kaum schmilzt der letzte Schnee in Tektoloi, geht es so weiter, als ob nichts geschehen wäre. Die Botendienste haben Hochkonjunktur, und die eine große Frage wird natürlich zuerst gestellt: Wie ist das nun mit der Krone? Der erwählte Kaiser, Chirnes Nizneros, kann nach wie vor nicht gekrönt werden, da Miktonos die Insignien immer noch nicht herausgerückt hat. Aber die Botschaften, die ausgetauscht wurden, klangen wesentlich versöhnlicher, als noch vor drei Jahren, so daß es vielleicht endlich zu einer Einigung kommt. Erste Botschafter aus Tektoloi sind bereits in Miktonos eingetroffen, auch wenn sie nicht vom Kaiser kommen, sondern von einem anderen Fürsten.

Außerdem wird in ganz Tektoloi - und auch Miktonos, was das angeht - im Moment gebaut, was die Arbeiter hergeben. Burgen, Straßen und Brücken entstehen, und sorgen so dafür, daß die schon immer sehr gute Infrastruktur noch besser wird.

Völlig ruhig ist es bei den Zirkelmagiern. Irgendwann im Jahr 415 scheint das ganze Reich verschwunden zu sein, und niemand hat mehr etwas von ihnen gehört. Etwas lauter ist es dafür in Ikatzint. Die beiden Staaten der Krötenmenschen haben während der Dürre wieder zueinandergefunden, nur über die richtige Regierung ist man sich noch nicht so einig. Da Menschen im Dschungel meistens nur sehr kurz überleben, bevor sie auf den Altären Kur-Tulmaks landen, fehlt es wieder einmal an Informationen. Tikatzu, der Sprecher des Krötenkonzils, scheint wohl noch an der Macht zu sein, aber nicht mehr alleine. Oder doch? Und was bedeutet das für Tektoloi, das mit Itakotta (dem nun aufgelösten Krötenstaat) eigentlich seit 414 im Krieg liegt?

Aus dem tiefen Ophis ist indes noch nichts zu hören, was nicht weiters verwundert, da über der Tiefsee noch Frühjahrsstürme toben. Die Naori, Khandier und Eydi brauchen wohl noch etwas, bis ihre Schiffe wieder den Anschluß gefunden haben.

 Die Geschehnisse im Aw und Elul 417 n.P.

Im weiten Machairas geht es so weiter, wie man vor Jahren aufgehört hat. Drakon und die Hochländer sind sich im Moment nur in einem Punkt einig: In der Lage der Ophisgrenze. Nur kann die Linie eben nur die Ophisgrenze eines Reiches sein...

 Die Waldvölker strecken langsam die Köpfe aus den Federn. Die Seefahrt wird recht rege wieder aufgenommen, und man tauscht erste nette Höflichkeitsbotschaften aus. Alle scheinen sich einige zu sein, daß es bald irgendwo Ärger geben wird, nur wo ist die Frage: Zusammen gegen Drakon oder vereinigt gegeneinander? Cuilleann Croi-Tor und tUisge mFhial halten sich im Moment noch raus; man (oder vielmehr frau) hofft dort noch, daß die letzte Friedenskonferenz sich in den Dickschädeln festgesetzt hat, auch wenn sie damals mit einem neuen Krieg zwischen Odenen und Krimisten endete. Vielleicht schaffen die Holzköpfe es ja diesmal, friedlich zu bleiben?

In Tektoloi marschieren die Truppen. Miktonos hat seine Flotten schon wieder im halben Ozean verteilt, und nimmt still und heimlich die letzten freien Kleinfelder in Besitz. Das ist natürlich viel wichtiger als eine Konferenz mit dem erwählten Kaiser, der wiederum lieber gestern als heute die Krone auf dem Haupt hätte. Wenigstens hat Yldragos inzwischen mit einer Abgesandten aus Allennos gesprochen, so daß das Gerücht dementiert werden kann, er sei schon seit einigen Jahren tot.

Inzwischen werden die Grenzen verstärkt und die Soldaten in Verteidigungsposition gebracht. Nur, gegen welchen Gegner wappnet man sich eigentlich? Ein neuer Bürgerkrieg? Gegen die Ikatzinit im Ophis? Oder doch gegen die Krimisten, die ja auch übermütig werden könnten? Dem Adel ist das ziemlich egal, denn der bereitet sich auf die Weihe des neuen Generian-Tempels vor, der am 1. Tischri fertig wird.

Die Zirkelmagier scheinen immer noch verschwunden zu sein, aber erste Theorien über ihren Verbleib sind aufgekommen: Im Tischri ist das große Magiertreffen auf Silur (Karcanon). Vielleicht sind sie dort? Dann müßten sie eigentlich im Laufe des Marschäschwans zurückkommen.

Der tiefe Ophis quakt und schweigt. Ikatzinti, Eidye, Khandier und Naori lassen wenig von sich hören. Die Stürme in der Tiefsee sind zwar am abklingen, aber noch ist niemand unterwegs. Nur Allennos meldet ein paar Kröten, die sich dem Grenzwall genähert haben sollen.