MYRA

 Der_Clan_der_Odenen

Der Clan der Odenen

Als der Kontinent noch jung war und die Stämme der Odenen nicht mehr waren, als ein paar Familien, gab es eine unter ihnen, die von Gwili geführt wurde. Sie nannten sich die Odenen. Andere Familien waren die Gnitahiifren, die Hempen, die Menden und einige mehr. Da das Gebiet, in dem sie lebten, groß genug war, begab sich jede von ihnen in die weitere Nachbarschaft der anderen.

So lebten sie einige Zeit und vermehrten sich, da ihnen Grimh wohlgesonnen war. Sie erbauten sich Stammsitze und verteidigten sie und ihr Land gegen die gierigen Blicke ihrer Nachbarn. Mehrere Generationen gingen ins Land. Auf Gwili folgte Ungoed, dann Twelli, den Waldo ablöste, Heulfryn und schließlich Æpelward, auf den Æpelrinc folgte, der von seinem Bruder Eadric abgelöst wurde. Seit 404 n.P. regiert Ælfwine, Eadrics erstgeborener Sohn mit Beorthnoþ an seiner Seite. Eine der Traditionen ist es, daß der Clanführer sich von dem hohen Priester des Grimh beraten läßt. Dieses Amt erfüllten der legendäre Oswallt, Llwyfo und einige andere, deren letzter augenblicklich Grimsward ist.

Die Clans wuchsen und mit ihrem Wachsen dehnten sich auch ihre Gebiete aus, bis sie sich berührten und es zu Streitereien kam. Man bekämpfte sich gegenseitig, in den dunklen Tagen der Odenen, bis man der anderen Gewahr wurde, die auch auf dem Kontinent lebten. Die Stämme der Køstalen und der Krimisten traten auf den Plan und so mußte man sich einigen. Der Hochþing wurde eingeführt, bei dem die Clanführer einen König wählten, der die gemeinsamen Aktionen der Clans plante. Die Könige wechselten, bis schließlich mehrere Generationen der Odenen auf dem Thron saßen.

Böse Zungen behaupten, dieser Clan würde aus Tradition bevorzugt, jedoch haben sich die bisherigen Herrscher als gute Kämpfer und Richter hervorgetan. Ælfwine ist nicht als allzu großer Kämpfer bekannt, doch sein Geist mag sich als schärfer erweisen, als so manche Klinge. Er ist tolerant, zu tolerant, wie einige meinen, da er sich den anderen Völkern annähert und ihre Kultur auf sein Volk einwirken läßt. Dem Handwerk, sei es nun Kunsthandwerk oder den Waffenschmieden kann das jedoch nur zugute kommen und auch die neu geplante Straße wird dem Wohle des Landes dienen. Sein Bruder ist ein guter Heerführer und Krieger, der schon so manchen Herausforderer mit gebrochenen Knochen ins Lazarett schickte, nur um ihn eine Weile später mit einer Magd und einem Faß Met zu besuchen. Die Soldaten stehen hinter beiden und eines kann sicher sein. Sollte Ælfwine etwas zustoßen, so wird das Land der Odenen sicher in Beorthoþs Hand sein.

Beorthnoþ ist ein Mann wie ein Baum. Im Gegensatz zu dem eher zierlichen Ælfwine ist er groß und breit. Trotz der Muskeln verfügt er jedoch auch über eine Schnelligkeit, die der Ælfwines kaum nachsteht. Dieser ist etwas ausdauernder als Beorthoþ, durch sein mangelndes Gewicht jedoch unterlegen. Ælfwine ist zwar etwas größer als der durchschnittliche Odene, verfügt jedoch über den schlanken Körperbau seiner Mutter. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, eine Frau zu nehmen, doch hat er bis jetzt wohl noch niemanden gefunden, der sein nicht ganz odenisches Wesen versteht. Beorthnoþ heiratete Mwynen, die ihm Fflur und Fflamddwyn gebar. Ælfwine bat Sylla schon wiederholt, sich einen der Krieger der Stämme zum Manne zu nehmen, sie schlug dies jedoch immer mit der Bemerkung aus, sie werde heiraten, wenn ihr Bruder ihr vormachen würde, wie dies ginge. Bei Hofe wird getuschelt, sie wolle in die Fremde reisen und sich dort einen Traumprinzen suchen, ich halte dies jedoch für ein übles Gerücht.

Æpelweards erster Sohn, Æpelrinc war ein recht wilder König. Er griff in Streitigkeiten ein, die sogar außerhalb der Lande der Odenen lagen. Er verstarb denn auch in einer Schlacht, wie es einem großen Krieger wie ihm zur Ehre gereicht. Die Frau von Æpelrinc verstarb kinderlos. Sein jüngerer Bruder Eadric übernahm im hohen Alter von 55 Jahren die Königswürde und reichte sie fünf Jahre später am Sterbebett an seinen Sohn weiter. Dieser wurde vom Hochþing bestätigt. Seine Mutter Ilyantara, die aus dem fernen Miktonos kam, gebar ihrem Gatten zwei Söhne und eine Tochter. Ælfwine, Beorthnoþ und Sylla. Ælfwine war der sanftere von beiden Brüder und lernte von Eadric vieles, was dieser in Miktonos studiert hatte. Er verstand sich jedoch auch recht gut auf den Kampf Mann gegen Mann. Besser beherrschte er jedoch die Kampftaktiken, die ihm erst als eine Art Spiel schienen, bis er seinen Vater einmal in einer Schlacht begleitete. Seitdem wurde der sorglose junge Mann zu einem ernsteren Menschen. Ælfwine zieht es vor, d Kämpfen anderen zu überlassen, ist es jedoch geboten, wird er ein ernstzunehmender Gegner.

Glücklicherweise mußte er sich nicht völlig in den durch ein Mißverständnis ausgelösten Grenzstreitereien beweisen. Die Kriegsvorbereitungen wurden dann eingestellt, als die Nebel kamen und alles in Schweigen versank. Wie es scheint, hat auch unser Nachbar abgerüstet und es besteht wieder die Möglichkeit auf einen Frieden. Gerade in Anbetracht der Gefahren, die in letzter Zeit über die Völker dieses Kontinents hereinbrechen, sollte der alte Hader begraben werden.

Auszüge aus der Sammlung von Coibra
 Händler und Gelehrter in Machaviik