Aus dem Bericht eines Schmiedes an die Handwerkerinnung von Garian
Ich bin froh und glücklich sagen zu können, daß meine Werkstätten bei den jüngsten Aufträgen unseres Herrn in nicht unerheblichem Maße berücksichtigt wurden. Der Oberste Heerführer nahm die
Arbeiten persönlich in Augenschein und wirkte recht zufrieden mit der Qualität der Arbeit. Besonders von den Verstrebungen der Rüstungen der neuen Ritter war er sichtlich angetan. Es ist ja auch
nicht ganz einfach den nahezu reinen Stahl in so feine Streben zu ziehen und so zu verbinden, daß er den jeweiligen Rittern genau paßt und sie in ihren Bewegungen nicht behindert. Das ist schon
echte Maßarbeit.
Der Schutz der Arme durch die korbartig verflochtenen Stahlstreben ist ganz außerordentlich. Das darunterliegende doppellagige Kettenhemd tut sein übriges. Die Stahlstreben der Arme werden
im Bereich der Schulterblätter vorne wie hinten verbunden. Mein Freund Lesophôr aus der Schildergasse stellte die Brustschilde mit dem garianischen Wappen her, die in die obere Lage der
Kettenhemden zentral auf der Brust eingearbeitet werden. Auf dem Rücken werden ebenfalls über Stahlstreben die Scheide für das Langschwert, welche den Rücken kreuzt, sowie die Halterung für den
wappenförmigen Schild angebracht.
Möglicherweise ist der Oberste Heerführer auch bei diesem Auftrag wieder auf meine Werkstatt gekommen, weil die Stadtwache von Mitrania mit der Erfüllung ihres Auftrages bezüglich der
Kriegerrüstungen nach dem Vorbild der Rüstungen von Garian zufrieden war. Rondor Maparân meinte bei einem Besuch in den Werkstätten von Fastrôs, daß nach dem verkappten Bürgerkrieg in Mitrania in
den letzten beiden Jahren die Rüstungen der Stadtwachen doch sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden. Er wirkte erleichtert, daß ihm so schnell von garianischer Seite aus geholfen werden konnte.
Ihr könnt diesem Bericht also entnehmen, daß unsere Werkstatt in der Tradition unserer Väter steht und Garian einen guten Dienst tut. Das Muravon Elraniel mit der Verarbeitung seiner Rüstung nicht
zufrieden war, da bei einer Übung einige der Stahlstreben seines linkes Armes zerbarsten und er deshalb eine Beschwerde gegen meine Werkstatt bei der Innung eingereicht hat, trifft mich daher bis
ins Mark. Ich möchte nicht anmaßend erscheinen, doch wie ich der Beschwerdeschrift entnehme, übte er vor zwei Monden als dieses Mißgeschick passierte mit einem Ritter der schwarzen Garde namens
Vangor N´Salis. Ich habe diesen Mann nur einmal gesehen, doch wundert es mich nicht, daß seine Treffer Wirkung zeigen. Vielleicht sollte sich Muravon Elraniel selbst fragen, ob er den
glimpflichen Ausgang dieser Übung nicht der hervorragenden Arbeit meiner Werkstatt zu verdanken hat und ob er vielleicht nicht sonst sogar seinen Arm verloren hätte. Ich bin jedoch gerne bereit,
die Arbeitsweise meiner Werkstatt von der Innung überprüfen zu lassen, wie Ihr es angeordnet habt.
In Demut und in Einklang mit Grimh verbleibt Euer Asgerial Virnot
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